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David Bowie – Nothing has Changed

Rezensionen / November 15, 2014

bowieMit einem Paukenschlag beschenkte uns David Bowie am 8. Januar 2013 pünktlich zu seinem 66. Geburtstag mit der Ankündigung zu einem neuen Album, gleichzeitig wurde der Song „Where are we now“ präsentiert. Ein Jahr nach seinem überraschenden Comeback liefert der Brite nun eine 50 Jahre umfassende Werkschau vor. Die entgegen der meisten Compilations nicht chronologisch von alt nach jung, sondern genau andersherum konzipiert ist.

Über Sinn und Unsinn von Best of’s wird ja seit je her diskutiert. Bowie Fans die wirklich alles haben, werden sich möglicherweise langweilen, denn das aufwändig gestaltete 3-CD Set beinaltet nur einen brandneuen Song.

Mit einem an Frank Sinatra angelehnten „Sue (or in a season of crime)“  begrüsst David Bowie den Zuhörer auf CD 1 seines neuesten Release. Die Nummer wandelt gewaltig in jazzigen Gefilden. Kurt Weill lässt grüßen. Solche Töne hat man von dem Briten bisher selten gehört. Diese Scheibe repräsentiert vor allem die Jahre zwischen 2014/13 und 1993 – von The Next Day bis zu Outside. Diese Periode ist vorallem davon geprägt, dass Bowie ab 2002  für Heathen und Reality wieder mit seinem langjährigen Producer Tony Visconti zusammenarbeitete. Was vorallem bedeutete, dass er wieder zum „alten Sound“ zurückfand. Was auch immer das heißt, war er doch immer ein extrem wandlungsfähiger Künstler. Vielleicht meinen die Leute, dass vor 2002 die Alben mit allerhand elektronischen Elementen gewürzt waren und später wieder bodenständiger waren. Das ist vorallem im Vergleich von Everyone says Hi (von Heathen) und Thursdays Child (von Hours…) zu bemerken. CD 1 enthält übrigens auch den Pet Shop Boys Remix von Hello Spaceboy, der sonst nur auf der Single 1995 erschien.

CD 2 umfasst die Zeit der großen Hits zwischen 1993 und 1975 – also zwischen dem Soundtrack The Buddha of Suburbia und Station to Station. Auch wenn die Alben der Achtziger Jahre als seine Schlechtesten gelten, hat David Bowie hier einige seiner größten Singleerfolge gehabt, die meist in Zusammenarbeit mit anderen namenhaften Künstlern entstanden. Angefangen mit dem eher düsteren „This is not America“ – zusammen mit Pat Metheny, über Let’s dance, dass von Nile Rodgers produziert wurde. Auch darf dabei Under Pressure  nicht fehlen, dass als Kollaboration mit Queen im Jahr 1981 entstand. Wir gehen weiter zurück und kommen in die Zeit der legendären Berlin Trilogie: Lodger – Heroes – Low. Aufgenommen in den Hansa Studios entstanden die Alben vor allem unter den Eindrücken der geteilten Stadt. Wobei sich der Song Heroes direkt mit der Berliner Mauer auseinandersetzt. Die charakteristische Gitarrenlinie stammt übrigens vom King Crimson Mastermind Robert Fripp.

Die frühen Jahre zwischen 1967 und 1975 werden auf der dritten CD vorgestellt. Neben dem bekannten Material: Rebel Rebel, Ziggy Stardust und Changes sind hier auch einige echte Perlen zu finden. Viele wissen nicht, dass Bowie den Mott the Hoople Hit „All the Young Dudes“  schrieb. Auf Nothing has Changed ist seine Demoversion vertreten. Wenn auch etwas, sagen wir mal, schief gesungen ist dies ohne Frage eine Hymne. Unvergessen ist sein Auftritt beim Freddy Mercury Tribute, wo er mit Ian Hunter und Mick Ronson den Song spielte. Bei dem Konzert entstand übrigens die ,für mich, definitive Liveversion von Heroes. Nach Space Oddity, dem frühen Klassiker zeigt die Compilation noch drei weitere Songs  aus Bowies Frühphase. Noch eindeutig dem Beat und Folk zugetan sind diese Songs mehr Zugabe.

Wie lässt sich Nothing has Changed nun betrachten. Für Bowie Neulinge ist dies DIE ultimative Einstiegslektüre. Alle großen und wichtigen Hits sind verteten. Es lässt sich sehr gut der Wandel, den David Bowie über die Jahre durchgemacht hat nachvollziehen. Von den Anfängen, über Ziggy Stardust, den Thin White Duke, die Berliner Jahre und die danach folgenden Achtziger bis in die heutige Zeit. Komplettisten werden neben Sue und einigen ausschließlich auf Single veröffentlichten Versionen nicht viel neues entdecken. Alles in allem ein toller Überblick über das Lebenswerk eines der einflußreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts.


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