Im Dezember 2013 kündigten Roger Taylor und Brian May an, dass man aktuell im Studio sei um Bänder zu sichten, die unveröffentlichtes Material mit Freddie Mercury enthielten. Darunter sei auch ein Duett mit Michael Jackson. Knapp ein Jahr später ist Forever erschienen. Doch nicht ganz in dem Ausmaß wie man es erhofft hatte (oder manche befürchtet hatten). Es ist kein komplett neues Album, sondern vielmehr ein Best-of mit den schönsten Balladen und Lovesongs plus dreier „neuer“ Songs geworden.
Das erste, in dieser Form, unveröffentlichte Stück ist Let me in your Heart again. Das Stück wurde 1983 ursprünglich während der Sessions zu The Works in Los Angeles aufgenommen und schaffte es dann doch nicht auf die Platte. Er wurde schließlich 1988 auf einem Album von Brian Mays Ehefrau Anita Dobson veröffentlicht. Während es dort eine eher schmalzige Ballade ist, ist die Mercury Fassung deutlich flotter und einfach typisch Queen . Wobei er stilistisch eher vor The Works, noch mehr in Richtung 70er einzuordnen ist. Was vielleicht auch der Grund ist, dass er damals nicht mit auf die Platte kam.
Als zweites steht Love Kills, dass eigentlich als Solosong von Mercury auf dem Gorgio Moroder Soundtrack zu Metropolis erschienen ist. Brian May hat die Nummer auf Basis der Originalbänder von 1983 erneut bearbeitet. Gitarre und Bass spielte er neu ein. John Deacon ist als zusätzlicher Gitarrist auf den Bändern zu hören. Ist das Lied bei Erstveröffentlichung ein eher mit elektronischen Beats unterlegtes Stück, hat May daraus nun eine deutlich von Gitarren dominierte Ballade gemacht, die in der Form deutlich Bodenständiger ist.
Das groß als Duett mit Michael Jackson angekündigte There must be more to Life than this entpuppt sich irgendwie als kleine Mogelpackung. Zuerst singt Mercury eine Strophe, dann allein den Refrain. Jackson folgt allein mit einer Strophe. Der folgende Refrain wird mit einem weit nach hinten gemischten MJ zusammen gesungen. Zwischendrin gibt Brian May sein obligatorisches Solo. Nach knapp 3,30min ist alles vorbei. Es bleibt ehrlich nicht viel hängen. Vielleicht liegt dies auch daran, dass den Song William Orbit und nicht ein Mitglied von Queen gemixt hat.
Die restlichen 17 Tracks sind eine Sammlung von wirklich bekannten Songs wie Who wants to live forever, You’re my best Friend, Somebody to love oder auch dem wohl emotionalsten Queen Song den es je gab: These are the days of our Lives, aber auch eher unbekannterem. Darunter befinden sich echte Perlen wie: A Winters Tale, Drowse oder Bijou. Toll,dass eben hier auch mal selten gehörtes Material und nicht eben abgenudelte Standards wie We are the Champions oder We Will Rock You zu finden ist.
Alles in allem ist die Auswahl der Best Of Tracks über jeden Zweifel erhaben. Die Musik ist zeitlos, grandios und gehört wohl mit zum Besten was je produziert wurde. Die neuen Songs spalten da eher. Während das Michael Jackson Duett die Erwartungen absolut nicht treffen kann und durchaus als Totalausfall bezeichnet werden muss, sind die anderen beiden, typische Queen Songs, die jedoch nicht wirklich in die damalige Zeit passten. Dennoch schade, dass sie in dieser Form damals nicht veröffentlicht worden sind.
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