Der Frühling ist da…naja zumindest meteorologisch. Das Wetter sieht ja derzeit noch nicht ganz so aus. Von daher Zeit für uns mal zu schauen was der März uns so musikalisch bringt. Als Erstes können wir verkünden, dass Steven Wilson mit Hand.Cannot.Erase auf Platz 3 der deutschen Album Charts eingestiegen ist. Dazu gratulieren wir!
Wir reisen zuerst nach Schweden zu Marie Fredriksson und Per Gessle – Roxette! Die Beiden dürften neben ABBA die erfolgreichsten schwedischen Musikern der Geschichte sein. Zwischen 1986 und 2012 erreichten 8 ihrer 9 Alben die Top 10 der deutschen Charts. Insgesamt bekamen sie nicht weniger als 49 Goldene und 68 Platin Schallplatten. Ihre Songs sind zeitlos und werden bis heute regelmäßig im Radio gespielt. 2015/2016 wird 30 jähriges Bandjubiläum mit einer großen Tour gefeiert, die u.a. nach Berlin und Dresden führt. Auch wurde für den Herbst ein neues Album angekündigt! Pünktlich zu den Festivitäten wurde ein neuerliches Best-of angekündigt – die Doppel CD – The 30 Biggest Hits XXX. Beim Betrachten der Songliste fällt mal wieder auf, wie viele Lieder der Beiden man eigentlich kennt und vor allem wie sehr sie die Popmusik der späten Achtziger und Neunziger geprägt haben. Angefangen bei den Rocknummern „The Look“ über „How Do you Do“ zu „Fading like a Flower“ auf CD 1 sowie „Joyride“, „Sleeping in my Car“ oder „She’s got nothing on (but the Radio)“ auf CD2 – bis hin zu den unvergesslichen Balladen „It must have been love“ oder „Wish I could fly“. Doch auch Raritäten wie „June Afternoon“ oder „Vulnerable“ finden sich auf der Kollektion. Über Sinn und Unsinn der nunmehr fünften offiziellen Compilation, soll jeder für sich entscheiden, jedoch macht es immer wieder Spaß die Musik von Roxette zu hören – nicht nur aus nostalgischen Gründen. Dabei fällt mir wieder auf, was „Run to You“ doch für ein wunderbares Lied ist! Nach dem überaus erfolgreichen Comeback „Charm School“ von 2011 darf man nun auf jeden Fall auf das kommende Album gespannt sein. Eins dürfte sicher sein, mindestens ein Hit wird dabei sein!
Bleiben wir in Schweden: Sony Music vertreibt seit einigen Jahren recht erfolgreich die „Original Album Classics“ Reihe. In dieser erscheinen nun erstmals die ersten fünf Alben von Europe zusammen in einer Box. Die Band gewann 1982 einen Talentwettbewerb und durfte als Gewinn eine Platte aufnehmen. Heraus kam das selbstbetitelte Debut. Ein durchaus solides Album, dass zeigt wohin die Reise führen soll. Wenn auch einige Songs durchaus ausbaufähig gewesen wären. Soundmäßig fällt die LP im Vergleich zu den folgenden deutlich ab. Europe sind seit je her immer ein wenig unterschätzt worden. Grade Gitarrist John Norum beweist hier schon seine musikalische Klasse. Das folgende Wings of Tomorrow wird unter Fans öfters als das beste Album bezeichnet, was Europe je produziert haben. Vor allem die Härte wird immer wieder gefeiert, welche später zumindest bei Out of this World deutlich zu Gunsten des Pop zurückgefahren wird. Wings of Tomorrow ist vor allem schnörkelloser Hardrock mit deutlichen Metaleinflüßen. Nach dem sind mit ihrem zweiten Album schon den Durchbruch in Japan feiern konnten, gelang 1986 mit The Final Countdown der Weltweite. Der Titeltrack mit seiner charakteristischen Keyboardline und dem legendären Gitarrensolo sind gleichermaßen geliebt und gehasst. Die Nummer darf auf keiner Achtziger Party fehlen. Mit „Rock the Night“ und „Carrie“ lieferten sie weitere Hitsingles ab. Doch auch die anderen Tracks wie „Ninja“ oder „On the Loose“ sind qualitativ nicht zu verachten. Wirklich abfallen tut nur der Nachfolger. Out of this World sollte 1988 an den übermäßigen Erfolg anknüpfen. Für eine Hardrockband sind die Songs einfach zu weichgespült. Synthieflächen gewinnen deutlich mehr Raum und die Gitarren werden zurückgefahren. Europe mussten zu der Zeit den Verlust von John Norum verkraften, der mit der Rolle von Joey Tempest als Bandleader nicht einverstanden war. Erst 1991 folgte mit Prisoners in Paradies Album Nr. 5. Leider konnte das Album nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen. Wobei es zweifelsohne als Perle im Oeuvre von Europe genannt werden muss. Die Band findet wieder zu härteren Sounds zurück und bleibt dabei dennoch im äußerst melodischem Bereich.
Die Original Albums Edition bietet vor allem Neueinsteigern einen optimalen Einblick in das frühe Schaffen der Schweden. Komplettisten werden die Scheiben sowieso besitzen, doch wer bisher nur „The Final Countdown“ und „Carrie“ kannte, wird mit Sicherheit überrascht ob der musikalischen Qualität von Europe sein.
Nun nach Deutschland – Carolin Heiss und Marc-Sidney Müller aus München schreiben vor allem Musik für Kino- und TV Filme. Nebenbei haben sie auch noch das Projekt Superstrings laufen. Bereits 2007 erschien das Debut Speechballoon. Mit Sound of Slow präsentieren die Beiden nun das Follow Up, das vor allem mit einer Mischung aus Trip-Hop, Elektro und Alternativerock aufwarten kann. Heiss und Müller legen mit ihrem Album Paradebeispiel für ein geniale Musik zum chillen und ausspannen vor. Also bei Sonnenschein raus in den Park und Sound of Slow rein!
Zu guter Letzt haben wir noch Phoenix das neue Album von Stone Diamond für euch .Die dreiköpfige Band bezeichnet sich selbst als „Rock Chamäleon“ – wandelbar also. Neben Bluesrock ist vorallem es Classicrock mit einer Prise Garage was in der Musik der Kölner vorherrscht. Aber auch Funk. So ist es nicht verwunderlich, dass man eine größtmögliche Abwechslung auf dem Album zu schaffen. „Phoenix“ macht durchaus Spaß! Mal gehts deutlich nach vorn, mal ist es zurückgenommen. Man sollte Stone Diamond mal Gehör schenken!
Schlagwörter: Europe, Roxette, Superstrings