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Per Gessle kehrt mit Small Town Talk zurück

Rezensionen / September 12, 2018
2016 war für Per Gessle ein hartes Jahr. Das äußerst erfolgreiche Comeback als Roxette zusammen mit Marie Fredriksson endete plötzlich, als Marie auf Grund ihres Gesundheitszustandes nicht mehr auf Tour gehen konnte. Damit war das erfolgreichste Popduo Schwedens endgültig Geschichte. Musikalisch heimatlos trat Gessle die Flucht nach Vorn an. Zusammen mit seinen langjährigen Weggefährten Christoffer Lundqvist und Clarence Ofwerman sowie Anders Herrlin und der Roxette Backgroundsängerin Helena Josefsson reiste der Musiker nach Nashville. Dort mietete man sich in einem Studio ein und versuchte sich an einigen von Gessles auf schwedisch geschriebenen Songs aus.  In einem Interview mit den Kollegen von Laut.de  sagt Gessle, dass er mal etwas ganz anderes machen wollte als man es von ihm gewohnt war – eben ein Countryalbum. Er wollte sich soweit vom Roxette Sound entfernen wie es nur geht… Einerseits hat Per Gessle dies auch getan. Mit lokalen Countrygrößen aus Nashville hat er an vielen Stellen den uramerikanischen Sound eingefügt. Das funktioniert auch immer wieder, jedoch wirkt es bei dem ein oder anderen Song durchaus verkrampft. Dass Per Gessle auch noch Popsongs aller erster Güte fabrizieren kann, beweist er mit „Simple Sound“. Im Zwiegesang mit Helena Josefsson gibt es eingängige Hooklines und Refrains die an die großen Zeiten von Roxette erinnern. Leider plätschern viele Songs zu sehr vor sich hin bzw. man merkt das etwas fehlt. Ist Small Town Talk auch eine Art Abschied von Roxette? Mitnichten, denn Gessle erwähnt in vielen Interviews, dass er auf seiner kommenden Tour nichts bis wenig vom aktuellen Album spielen will und sich auf Roxette konzentrieren will. Dennoch sollen die Songs umarrangiert werden und den Stil von Small Town Talk annehmen. Man darf gespannt sein. Dass Per Gessle in Kombination mit Ofwerman und Lundqvist wunderbare Songs schreibt, hat er auch hier wieder bewiesen. Doch sind die Stücke an vielen Stellen einfach zu überproduziert. Es wirkt als wolle sich Gessle selbst etwas beweisen. Dass er das nicht muss, hat er mit seinen Soloalben Son of a Plumber und Party Crasher eindrucksvoll gezeigt. Doch damals war Roxette schlicht tot doch es gab die Hoffnung, dass es mal weitergeht. Jetzt ist das Projekt endgültig beendet und Per Gessle scheint ein wenig seine musikalische Heimat verloren zu haben. Dennoch ist Small Town Talk kein generell schlechtes Album, nur etwas ohne Fokus.
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