Anker weg, Santiano…ne, Three Chord Society. Drei Jahre nach Days of Grace melden sich die Bad Segeberger mit Anchors aweigh zurück. Seit 2012 ist bei der Band viel passiert. Lange sah es so aus, als würde es kein weiteres Album geben, doch trotz angekündigter Bandpause kehrten sie Ende 2014 mit einer Akustiksession, organisiert von ihrem Label 141records, sowie neuem Basser und Schlagzeuger zurück. Davon angespornt machten sie sich an die Arbeit zum nunmehr fünften Album.
Die Zeit seit 2012 wird vom Label gut zusammen gefasst:
Das Leben verlangt einiges. Und von der Band wollte das Leben viel. So viel, dass die Band eine Pause als notwendig befand. Denn wenn einer erkrankt und um sein Leben kämpfen muss, so verändert das vieles. Und für die Three Chord Society verschob sich der Fokus. Weg von der Musik, hin zu den Menschen, die sie machen. Es ging darum, am Leben zu bleiben. Energie tanken, die Krankheit besiegen, sich wieder aufrappeln und weitermachen. Das stand stattdessen auf der Agenda.
Die Entwicklungen der letzten Jahre sind an der Band also nicht spurlos vorbeigegangen und so darf gleich vorweg festgehalten werden, dass Anchors aweigh das bisher wohl ausgereifteste und erwachsenste Album der Three Chord Society ist. Denn, der Punk bestimmt nicht mehr einzig und allein die Musik. Trotz dessen sind die Westcoast Einflüsse á la Blink 182 oder auch von den Offspring, welche schoneinmal von uns konstatiert wurden, immernoch vorhanden. Vorallem Elemente des Postrock haben sich verschiedens in das Soundgefüge mit eingebrannt. Das wird beispielsweise am Titeltrack aber auch an Songs wie „All there is“ oder „One-Finger Salute“ gut hörbar. Selbst Countryrock wird mit „The Whitest Lie“ geboten. Doch selbstverständlich geht die Scheibe auch deftig nach vorn. Nummern wie „Blocks & Blinders“ oder „Good Riddance“ (nein kein Green Day Cover) sind da an vorderster Front. Krachende Gitarrenriffs und fette Shouts sorgen hier für den nötigen Rumms.
Alles in allem beweist die Three Chord Society, dass sie sich weiterentwickelt haben und immernoch Spaß an ihrer Musik haben. Anchors aweigh zeigt, wie man Westcoast Punk weiterentwickeln und zukunftsfähig machen kann. Also Anker los und ab gehts!
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