Hatte ich nicht neulich schoneinmal erwähnt, dass Hamburg in letzter Zeit zu einer absoluten Keimzelle für neue aufstrebende Bands geworden ist? Heute haben wir mit „Bandsalat“ (141 Records) das Debutalbum der 2007 gegründeten Band „My Favourite Mixtape“ auf dem Tisch liegen. Das Trio um Sängerin und Bassistin Inez widmet sich ausgehend vom klassischen Punk einem bunten Potpourri aus Noise, Pop, bissel Funk und ganz viel Dreck. Die 14 Songs sind alle zwischen 2008 und 2012 in der Hamburger Umgebung aufgenommen worden und sind dabei mal deutsch und mal englisch – mal auch beides.
Von vorn bis hinten kann man die Energie spüren, die das Trio versprüht. Wenn die Band live genauso abgeht wie auf den 45 auf „Bandsalat“ dann möchte ich nicht im Publikum stehen. Songs wie Purple, Beton und Asphalt oder Walk the Line gehen extrem nach vorn. Wer es eher gemässigter und eingängiger haben möchte ist bei Nummern wie Corpse oder Helmut genau richtig – jedoch dominiert meist das Kantige. Das Songmaterial ist dabei keineswegs schlecht, es könnte jedoch sein, dass der ein oder andere bei der ein oder anderen Nummer auf Skip drücken wird (Arbeitslos).
Alles in allem haben wir es mit feinem Punk-Gitarrenrock zu tun. „Bandsalat“ versprüht die Energie eines Pangalaktischen Donnergurglers*- jedoch merkt man, dass die Songs über längeren Zeitraum aufgenommen worden sind. Es fehlt der Zusammenstellung gelegentlich die Konsistenz und der Rote Faden. Aber wir haben es hier mit dem Debutalbum der Band zu tun, von daher ist hier noch eine Menge Luft nach oben. 7/10.
* wer den Pangalaktischen Donnergurgler nicht kennt: „als werde einem mit einem riesigen Goldbarren, der in Zitronenscheiben gehüllt ist, das Gehirn aus dem Kopf gedroschen“ (Per Anhalter durch die Galaxis – Kapitel 2)
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