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Schiller – Opus – Klassische Werke im Ambient Sound

Rezensionen / September 1, 2013

opusPassend zur Gründung des neuen Klassiklabels „Panorama“ – einer Kooperation der Deutschen Grammophon und Universal und 10 Monate nach seinem letzten Album „Sonne“ veröffentlicht Christopher von Deylen alias Schiller mit „Opus“ sein neuestes Werk. Wie das Label schon andeutet, haben wir es hier mit einem etwas anderen Schiller Album zu tun. „Opus“ ist eine Synthese aus klassischen Werken von Debussy, Grieg, Mussorgsky oder Tschaikowsky und Schiller typischen Sounds.  Als Gastmusiker konnte Christopher von Deylen die bekannte Sopranistin Anna Netrebko, die Pianistin Hélène Grimaud und den Oboisten Albrecht Mayer gewinnen.

Wenn man erstmals hört Schiller und Klassik, da kommt einem erstmal als schlechtes Beispiel Adya Classic in den Sinn. Dabei muss eine Verknüpfung von moderner Musik und Klassik nicht immer in Polka-Schunkel Gedudel ausarten. Schiller geht hier den ruhigeren Weg. Das Album beginnt mit einer ruhigen und getragenen Exposition die in „Desert Empire“ mündet. Das Stück Gymnopedie No.1 mit seiner melancholischen Klavierlinie dürfte vielen aus der TV-Werbung eines bekannten deutschen Versicherers bekannt sein. Nahtlos schließt sich das nachfolgende „Swan Lake“ ein. Dabei dominiert das Oboen Thema – dazu streut Christopher von Deylen immer wieder verschiedene Synthiesounds mit ein.  Wer den typischen Schiller UpTempo Beat erwartet, geht bei „Opus“ grundsätzlich mit einer falschen Erwartungshaltung ran. Die meisten Songs sind eher ruhig und leben von den bekannten Themen der klassischen Stücke.

Wie seit einiger Zeit üblich, kommt „Opus“ in vielen verschiedenen Editionen daher. Neben der uns vorliegenden Standard CD, gibt es eine Doppel CD Edition, Doppel Vinyl und die Ultra Deluxe Edition mit signierter Leinwand. Interessanterweise, fehlen bei letzterer zwei Songs, die nur auf der Doppel CD Edition enthalten sind. Hoffentlich zieht man sich damit nicht den Unmut der Fans zu, die hoffen in der teuersten Edition auch alle dazugehörigen Stücke zu erhalten.

Alles in Allem ist Opus kein schlechtes Werk mit dem gewohnt hohem Soundniveau. Jedoch würde ich es abseits des üblichen Schiller Kosmos sehen. Da die Songs prinzipiell nur Interpretationen mit von Zeit zu Zeit eingestreuten Sounds und Beats sind. Leider hat man auch viel zu oft das Gefühl, dass man sich fragt – wann gehts denn endlich richtig los. Für den Fahrstuhl oder einen ruhigen Abend mit Buch und Wein kann man das Album gern hören. Die gefeierten  Gedankenreisen, auf die ein Schilleralbum den Hörer normalerweise entführt sind hier nicht vorhanden. Dass einem Musiker zwangsweise einmal die Ideen ausgehen ist ganz normal. Bei dem Output, den Christopher von Deylen in letzter Zeit zeigt, ist es kein Wunder, dass die Hörerschaft langsam die Lust verliert ständig neue hochpreisige Releases kaufen zu müssen um die besten Stücke zu bekommen. Irgendwie entsteht langsam der Eindruck, dass die Fans regelrecht geschröpft werden sollen. Es bleibt zu hoffen, dass er in der Zukunft lieber wieder auf die gewohnte Klasse, statt Masse setzt. 5/10

übrigens, wird durften vor einigen Tagen Christopher von Deylen interviewen. Dies könnt ihr in den nächsten Tagen hier nachlesen.


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