Breaking

Van Morrison – Astral Weeks / His Band and the Street Choir

Rezensionen / November 23, 2015

astralweeks Bereits im Frühjahr brachte die irische Folklegende Van Morrison mit Duets ein von den Kritikern gelobtes Album heraus. Jetzt im Herbst sind seine beiden Klassiker Astral Weeks (1968) und His Band and the Street Choir (1970) neu remastert auf den Markt gekommen. Die beiden Platten bilden quasi die Vorgeschichte und Fortsetzung seines umjubelten Klassikers „Moondance“.

Astral Weeks ist das zweite Soloalbum des eigenwilligen Musikern. Es bietet eine einzigartige Mischung aus Jazz, Folk aber auch Blues. Obwohl es sich in der Zeit seines Erscheinens nicht sonderlich gut verkaufte, hat es bis heute immer wieder die vordersten Plätze in den Rankings der besten Alben der Musikgeschichte eingenommen. Berechtigt ? Ohne Frage! Obwohl es an nur zwei Tagen im Herbst 1968 aufgenommen wurde, ist Astral Weeks extrem vielschichtig. Die Instrumentierung ist schlichtweg genial, trotzdessen es ein reines Akustikalbum ist. Querflöten, Nylon-/Westerngitarren, Streicher, Percussion, Kontrabass…die Liste ist unerschöpflich. Van Morrison schuf so eine äußerst dichte Atmosphäre, die dennoch eine gewisse Intimität liefert.

Entgegen der meisten Folkstücke, sind die Songs auf Astral Weeks alle recht lang. Mit 9 Minuten ist „Madame George“ nicht nur das längste Stück, es ist auch eines der schönsten. Van Morrison besingt hier seine Erinnerungen an seine Heimatstadt Belfast. Thematisch geht es zumeist um die Liebe. Der Musiker lernte 1966 seine spätere Ehefrau Janet kennen und besingt seine Liebe zu ihr. Man nimmt ihm die Sehnsucht förmlich ab. Zurecht ist es eines der schönsten Folkalben der Geschichte…

his band1970 folgte kurze Zeit nach Moondance – His Band and the Street Choir. Ursprünglich plante Van Morrison hier ein a-capella Album aufzunehmen. Doch der Plan ging nicht ganz auf. Eigentlich kann man ziemlich froh darüber sein, denn „Street Choir“ ist dadurch viel relaxter und freier im Sound. Das Songmaterial was zum Teil von noch Moondance und Astral Weeks stammte wurde dafür umarrangiert und an die größere Band angepasst.

War Astral Weeks noch zurückgenommener und intimer, hat man hier schon mehr das Gefühl eine Bigband zu hören. Morrison setzte vermehrt E-Gitarre und auch Bläser ein, so dass auch hier wieder vermehrt unterschiedliche Stile mit Folk gemixt werden. Da hört man Funk („Domino“) oder auch Anleihen von Motown („Call me Up in Dreamland“). Aber auch die intimeren Momente kommen nicht zu kurz – „Gypsie Queen“

Alles in allem beweisen Astral Weeks und His Band and the Street Choir, dass Van Morrison nicht zu unrecht als einer der einflußreichsten Folkmusiker Europas bezeichnet werden darf. Ob Akustisch oder mit voller Band, man nimmt Morrison den Liebesschmerz und die Emotionen ab. Da wirkt nichts übertrieben oder schmalzig. Dafür ist ihm der Platz in der Musikgeschichte sicher! Man kann es ihm eigentlich nur danken!


Schlagwörter:




Previous Post

MUCC - Dokumentar DVD: EUROPE TOUR “F#CK THE PAST F#CK THE FUTURE”2015

Next Post

Roger Waters' Nemesis und Opus Magnum





You might also like



0 Comment


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.


More Story

MUCC - Dokumentar DVD: EUROPE TOUR “F#CK THE PAST F#CK THE FUTURE”2015

Wie bitte? Schon wieder so lange... Ja, liebe J-Rock Feteschisten. Es ist schon wieder 6 Monate her, dass wir MUCC Live...

November 20, 2015