Georg Ivan Morrison – besser bekannt als Van Morrison hat in seiner gut 50 jährigen Karriere so einiges erreicht. Er besitzt zwei Grammys, ist Mitglied in der Hall of Fame und wurde vom Rolling Stone auf Platz 24 der 100 größten Sänger der Musikgeschichte gewählt. Seit je her gilt der Ire als eigenwilliger Charakter, so gibt er beispielsweise fast nur an Wochenenden Konzerte und Interviews mit der Presse können mal schnell zu einem Fiasko für den Journalisten werden. Vor allem aber lässt er sich nicht in ein musikalisches Korsett pressen – ob Folk, Jazz, Blues oder Soul, Van Morrison schafft es immer seinen Stil einzubringen. Mit „Duets: Re-Working The Catalogue“ legt er nun ein etwas anderes Best-of vor. Anstelle einer schnöden Werkschau, von derer es bereits mehr als genug gibt, hat er sich nicht weniger als 16 Kollegen eingeladen um mit ihm zu singen. Dabei sind es weniger die großen Hits wie Moondance oder Brown eyed Girl sondern eher Klassiker der zweiten Reihe. Produziert wurde „Duets“ von Don Was. Dieser zeichnet sich vor allem durch die Arbeit mit den Rolling Stones an „Bridges to Babylon“ und „A Bigger Bang“ aus.
Gleich zu Beginn erleben wir einen besonders emotionalen Moment. Für „Some Peace of Mind“ holte sich Van Morrison den im Juni 2014 an Alzheimer verstorbenen Bobby Womack ins Boot. Somit ist dieser Song wohl eine seiner letzten Aufnahmen. Die Beiden geben dem ursprünglich 1991 veröffentlichten Stück einen unverwechselbaren Touch. Im Original sehr jazzig – wird es hier eine beschwingte Country-Soul Nummer. Ein erster Höhepunkt! Als weitere bieten sich „The Eternal Kansas City“ – mit Gregory Porter und auch „Streets of Arklow“ – mit Mick Hucknall an. Letzterer macht aus dem 40 Jahre alten Folksong ein einfühlsames und vor allem souliges Stück im Stile von Simply Red. Klasse. Als weitere Gäste hat Van Morrison Steve Winwood, Mark Knopfler, Michael Bublé oder auch seine Tochter Shana Morrison ins Tonstudio geholt. Besonders erwähnenswert ist auch der Song „Whatever happened to PJ Proby?“ – hier wurde der Besungene selbst gebeten mitzusingen. Heraus kam eine durchaus hörbare Swingnummer.
Alles in allem ist Duets: Re-Working The Catalogue eine mehr als würdige Werkschau des Iren. Die Songs werden nicht 1 zu 1 „gecovert“ sondern teils sogar neu arrangiert. Dabei beweist Van Morrison, dass er sich eben nicht gern auf ein Genre festlegen lässt. Ein tolles Spätwerk! 8,5/10!
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