Die ursprünglichen Hollywood Vampires waren eine Sauftruppe die von Alice Cooper, Keith Moon und Mickey Dolenz (von den Monkees) in den Siebzigern gegründet wurde. Man schaffte es in den Club aufgenommen zu werden, wenn man es schaffte die anwesenden Mitglieder unter den Tisch zu saufen. So wussten John Lennon, Ringo Starr oder auch Harry Nilsson mit Trinkqualitäten zu begeistern.
Vierzig Jahre später sind die Hollywood Vampires eine Supergroup, bestehend aus Alice Cooper, Joe Perry (Aerosmith) und Johnny Depp. Zusammen mit weiteren Gastmusikern touren die Drei durch die Welt.
Vier Jahre nach dem Debutalbum erscheint nun das Follow Up Album „Rise“. Im Vergleich zum Erstlingswerk haben wir es hier fast ausschließlich mit Eigenkompositionen zu tun.
Was erwartet den Hörer musikalisch? Nichts weniger als den krassesten Rock ’n Roll Scheiß im Stile der Siebziger seit vielen vielen Jahren. Soundmäßig könnte man meinen, es hat hier eine Mischung der Alice Cooper Alben der Siebziger mit diversen Aerosmith Elementen stattgefunden. Naja defacto tat es das auch. Wäre da nicht noch Johnny Depp. Der Schauspieler ist so etwas wie der Kitt zwischen den Beiden. Auf Rise spielt er vornehmlich Bass – live ist er an der Gitarre zu finden.
Die meisten Songs lassen sich als typische Dreck-Metal-Pseudo-Schocker definieren. Perry bluest vor sich hin und Alice ist eben Alice. Einen besonderen Wunsch hat sich Johnny Depp erfüllt, er wollte unbedingt ein Cover von David Bowies „Heroes“ aufnehmen. Ein Song bei dem man entweder gewinnt oder verliert. Es gibt wenige wirklich gute Cover. Die Version von Motörhead ist eine der Guten, auch überraschend, die von Westernhagen bei seinem Unplugged. Doch die Hollywood Vampires Version toppt alles. Johnny Depp singt derart gut, dass man fast meinen könnte, dass hier David Bowie singt und dennoch ist es eine eigenständige Interpretation.
Alles in allem ist „Rise“ nicht weniger als DIE Rückkopplung in die Siebziger mit modernen Mitteln. Die Hollywood Vampires klingen modern und „vintage“ zugleich. Anspieltipps: „We gotta rise“ und „Mr. Spider“
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