Während Wayne und Garth unwürdig sind, dürfen wir euch heute Alice Coopers neues Album vorstellen. Mit „Detroit Stories“ veröffentlicht der „Godfather of Shockrock“ sein 28. Album und liefert gleichzeitig eine Hommage an seine frühe Karriere ab.
Seit über 50 Jahren ist Alice Cooper nun im Musikgeschäft unterwegs. Er hat neben allerlei Drogenexzessen, Exekutionen und Filmauftritten eins bewiesen: Er ist erstaunlich konstant – was vor allem an seiner Produzentenauswahl ersichtlich wird – trotz einer fast 20 jährigen Pause in den 80ern und 90ern kam er immer wieder auf Bob Ezrin zurück. Der als Coppolla des Rocks hat einige der meistverkauften Alben der Musikgeschichte produziert: „The Wall“ (Pink Floyd), „Destroyer“ (Kiss) oder Peter Gabriels Solodebut gehen auf sein Konto. Alice Cooper weiß worauf er sich also verlassen kann.
Auf „Detroit Stories“ kommt Cooper zurück in die Stadt, in der er seine ersten Erfolge feierte. Als er Anfang der Siebziger aus Los Angeles floh, war Detroit ein Drecksloch der Autoindustrie. Perfekt also um seinen rohen Rocksound zu kreieren. Dieser erdige Sound ist das Erste was beim auflegen der ersten Platte auffällt. Und dennoch liefert Alice Cooper diverse stilistische Ausflüge. Der Opener „Rock and Roll“ macht sofort auf Dampfwalze – ZZ Top würden sich freuen. Direkt danach geht es im treibendem Rythmus mit „Go Man Go“ weiter – perfekt zum mitgröhlen! „Our Love will Change the World“ ist fast schon ein Beach Boys Song geworden. Luftig und poppig nimmt die Nummer ein wenig Druck vom Kessel. So mäandriert die Scheibe vor sich hin. Mal gibts erdigen Bar Blues („Drunk and in Love“), dann wieder kommt der Tritt in den Hintern – „Independence Dave“. Wer die „Breadcrumps EP“ sein eigen nennt, wird feststellen, dass vier Songs nicht unbekannt sind. „Go Man Go“, „Detroit Stories“, „Sister Anne“ und „East Side Story“ wurden hier schon einmal veröffentlicht.
Das 180g Doppel-Album kommt im Gatefold Cover daher und es ist eine Wonne die beiden Platten durchzuhören. Wenn man bedenkt, Alice Cooper ist 73 und zeigt keinerlei Verschleißerscheinung – trotz unzähliger Hinrichtungen. Vielmehr hat er sich in den letzten Jahren deutlich seinem Siebziger Sound zugewandt. Weg vom 80er Glamrock hin zu erdigem Bluesrock. 15 Songs volle Power! So muss das sein. Auf die nächsten Jahre Alice.
Schlagwörter: Alice Cooper
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