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Egotronic & Bondage Fairies

Konzerte / Mai 23, 2010

Nur ziemlich am Rande der alternativen Südvorstadt besuchen am 15. Mai zwei Bands des Hamburger Labels Audiolith, Leipzig. Bondage Fairies und Egotronic beehren dieses Mal die Moritzbastei, nicht, wie in den Jahren zuvor, die Nato oder das Conne Island. Dennoch zeigt sich das Publikum zahlreich und freut sich vor allem auf seine Berliner Freunde.

„Wenn das Schiff morgen untergeht – was soll’s?“

Pünktlich, wie es Moritzbastei-Besucher gewohnt sind, beginnt die Vorband Bondage Fairies kurz nach 20 Uhr. Ausgestattet mit futuristischen Helmen, einer Bass- und einer Rhythmusgitarre und ausreichend elektronischem Zubehör, stürmen sie die Bühne und begeistern sofort die ersten 5 bis 8 Reihen. Konzertbesucher, welche weiter entfernt von der Bühne sind, scheinen nicht abgeneigt, aber auch nicht angetan. Ihre Musik ist eine Mischung aus Punk, Elektro und Indie, doch der Grund der Skepsis verkörperlicht sich in den Helmen, die gänzlich die Köpfe der beiden Bandmitglieder Elvis Creep & Deus Deceptor verdecken. Vor allem denen, die sie an diesem Abend zum ersten Mal sehen, vermitteln sie ein gewisses Unbehagen. Jedoch darf man sich davon nicht ablenken lassen. Die zwei Schweden liefern in den 30 Minuten eine gute Show ab – definitiv mit Partypotential für zukünftige. Bereits gegen 21 Uhr folgen den beiden Star-Wars-Figuren-ähnelnden Künstlern, Egotronic. Schon an dieser Stelle wird eine Veränderung deutlich: traten die 3 Hauptstädtler vor zwei Jahren im Conne Island noch weit nach Mitternacht auf, so betreten sie dieses Jahr die Bühne deutlich eher. Nichtsdestotrotz beweisen sie auch nach ihrem vierten Album, dass sie weiterhin durchaus party-, feier- und tanzbar sind, sowie seit jeher, politisch. Die Stimmung ist, im Vergleich zu vorherigen Konzerten, leicht gehemmt. Vor 2 Jahren tanzte man in der Nato neben, hinter und mit Torsun & Co. Dieses Jahr wird man aus Vorsicht vor geliehenen Instrumenten nett von der Bühne gebeten. Ausgestattet mit zahlreichen Songs des neuen Albums „Ausflug mit Freunden“, welche bereits vom Großteil des Publikums mitgesungen werden, liefern sie ihren Fans eine anderthalbstündige Tanzparty. Doch besonders die alten, so sehr geliebten Songs, wie „Raven gegen Deutschland“ oder „Die richtige Einstellung“, schaffen es, die Masse zu knacken. Rührend ist die sichtliche Verlegenheit des Sängers, als auch nach der zweiten und dritten Zugabe nach noch einer weiteren verlangt wird. Nachdem die drei Berliner bereits 5 Minuten von der Bühne sind, verklingen die Zugaberufe nicht. Torsun, Endi und KT&F kommen erneut nach oben, um den lautesten Zuschauerwunsch zu erfüllen: „XTC-Boy“. Egotronic haben sich verändert, jedenfalls kann man das zu ihrem Auftritt in der Leipziger Moritzbastei sagen. Doch ihre Musik ist nach wie vor politischer, gesellschaftskritischer Elektro-Punk, der nicht davor scheut auch aufrichtig Geschehnisse aus dem Alltag wiederzugeben. Sie regen dazu an, einfach das Leben zu genießen, indem man sich einen Abend lang von ihrem Bann und dem Gefühl ein Teil von der großen Masse da unten zu sein, mitreißen lässt. Weiterlesen und reinhören: http://www.myspace.com/bondagefairiessweden & http://www.egotronic.net/ . Empfehlenswert, der Blog von Torsun, dem Sänger von Egotronic: http://torsun.blogsport.de/ .
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