Love, The Twains ist ein Singer-Songwriter Duo aus „klein Paris“, die ihre niedergeschriebenen Texte grazil zu Gesang bringen. Die musikalische Umsetzung bildet hierbei die optimale Blüte, die jedoch im Zwietracht zwischen erblühen und verblühen steht.
„The Inside“ ist ein Produkt voller Gefühlzustände, die musikalisch und gesanglich von Lena und Sascha sowie ihren Mit-“streitern“ sehr gut umgesetzt werden, jedoch verspielt. Für einige Songs wurden eine Band zusammengestellt, für andere ein Streichquartett. Es gleicht einem Kinderspiel für Erwachsene mit der berühmt-berüchtigten Berg- und Talfahrt.
„The Inside“ ist eine Loopingbahn aus Herzklopfen, Trauer, Wut und Ausbruch. Sie stehen oft beieinander, doch in Begleitung von Freude.
Love, The Twains nehmen Dich mit auf einen Spaziergang und zeigen Dir Tiefen und Untiefen von Gefühlen verschiedener Art. Dabei bewegen sie sich zwischen den Polen von Zuwendung und Distanz, Erschöpfung und Spiel sowie Anklage und Loslösung.
Mit einem Spaziergang beginnt der lieblich, zarte Opener „A Lot Of Walks“ des unvermeidbaren Albums von Love, The Twains. Doch nach zwei Minuten entsteht der Zwiespalt – tanzbar bebend und endet… in Einsamkeit. Weil sie allein sein will, obwohl sie ihn braucht oder auch nicht. Dieser Zwiespalt wird in diesem ersten Stück sehr gut ausgedrückt.
„Second Born“ zuckte mehrfach, dadurch riss der beginnende rote Faden ab. Dieser flocht sich mit „Friend“ wieder zusammen.
„People Who Are Kind“, ist stimmungsaufhellend mit bitterem Beigeschmack. Hierbei ist Party angesagt, doch es wird das Ende einer Freundschaft zugunsten der Selbstwertschätzung zelebriert. Dieser Song wird mit solch einer Intelligenz in Text und Ausdruck geschaffen, dass es das Prädikat „wertvoll“ verdient. Lena „singt“ das aus, was wahrscheinlich viele denken und /oder sich nicht getrauen dem vermeintlichen Freund „Leb wohl“ zu sagen (oder in meiner Sprache: Verpiss Dich!).
Fazit: Mein Leipzig lob ich mir und nun mit dieser Band umso mehr!
Leider bildet dieses wunderbare Album eine Ausnahme:„Roundabout“. Mit diesem Stück habe ich ein Problem, welches ich nicht beschreiben kann. Ab dem ersten Hören drückte ich diesen Song stets weg, um mich ab „Alive Alive“ wieder den weiteren Songs hingeben zu können.
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