Über Pink Floyd ist bereits vieles gesagt & geschrieben worden – viele Autoren versuchten einen Einblick in die oft so rätselhafte Band zu geben. Bisher hat nur Drummer Nick Mason ein Buch geschrieben und seine Sicht der Dinge geschildert. Einen anderen Weg geht: „Pink Floyd – Alle Songs: Die Geschichter hinter den Tracks“ von Jean-Michel Guesdon und Philippe Margotin. Der, zugegebenermaßen, nicht ganz günstige, Schinken ist keine Biographie, sondern nicht minder eine detaillierte Aufschlüsselung aller jemals veröffentlichten Songs der Band aus Cambridge.
Nach dem der fast 600 Seiten umfassende Band bereits 2017 auf französisch und englisch erschienen ist, ist er seit dem Herbst nun auch auf Deutsch im Delius Klasing Verlang erhältlich. Angefangen bei der ersten Single „Arnold Layne“ (1967) bzw. dem ersten Album „The Piper at the Gates of Dawn“ (1967) über die Filmsoundtracks „More“ und „Obscured By Clouds“, den großen Welterfolgen bis hin zum Schwanengesang „The Endless River“ (2014) – die Autoren haben jeden Song und jedes Album minutiös aufgearbeitet. Dabei sind selbst eingefleischte Fans überrascht über den Detailreichtum und Informationen die noch unbekannt waren. Für Musiker besonders interessant: die Guesdon und Margotin haben den Sound und die dafür verantwortlichen Instrumente bzw. Effekte haarklein aufgeschlüsselt.
Ohne Frage steckt eine Menge Arbeit in dem Werk. Doch bei genauerem hinsehen offenbaren sich Schusselfehler bzw. Fehler in der Übersetzung. So wird im Abschnitt über die „Live at Pompeii“ davon gesprochen, dass die DVD bereits 2 Jahre nach dem der Film im Kino war erschienen ist – also 1974. Oder im Kapitel zu „One of These Days“ heißt es, dass der Song von David Gilmour erstmals wieder 2016 auf seiner „Rattle That Lock“ Tour bei seinem Konzert in Nimes gespielt wurde. Tatsächlich war es die Show in Breslau, einen Monat früher. Am gravierendsten ist der Klappentext, hier heißt es Pink Floyd hätten „The Wall“ 1989 vor dem Berliner Reichstag aufgeführt. Hier hat der Verlag bereits bestätigt, dass dies ein Fehler sei, der nicht von den Autoren sondern vom Verlag selbst kommt. Eine Sprecherin des Verlages teilte uns mit, dass dies bei einer zweiten Auflage in jedem Fall bereinigt sein wird.
Das mag vielleicht Korinthenkackerei sein, doch bei einem Buch zu dem Preis sollten Fehler vermieden werden. Klar mag das vielleicht nur einem eingefleischten Fan auffallen, doch es fällt auf.
Alles in allem ist „Pink Floyd – Alle Songs: Die Geschichte hinter den Track“ ein opulentes Werk, von Fans – für Fans. Es eröffnet dem Leser Informationen und Details, die selbst ein Nick Mason nicht in der Genauigkeit liefern konnte. Jedoch haben sich vermutlich bei der Übersetzung diverse sachliche Fehler eingeschlichen, die einem Pink Floyd Fan durchaus auffallen könnten. Wen dies nicht stört, der soll hier unbedingt zugreifen!
Schlagwörter: Pink Floyd
Schlagwörter: Pink Floyd