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Das große Abenteuer der Neal Morse Band

Rezensionen / Januar 24, 2019
Man kann Neal Morse wirklich nicht vorwerfen untätig zu sein. Der Multiinstrumentalist, der durchaus maßgeblichen Anteil an Neuentdeckung des Progressive Rock in den 90ern hatte, bringt in starker Regelmäßigkeit Alben heraus – zuletzt 2018 sein aktuelles Singer/Songwriter Album. 2019 steht ganz im Zeichen der Neal Morse Band. Das nun erschienene „The Great Adventure“ ist das dritte Album der nach Morse benannten Band. Neben dem Keyboarder und Gitarristen gehören der von Dream Theater bekannte Drummer Mike Portnoy sowie der Bassist Randy George als feste Mitglieder zu der Gruppe. Als weitere Mitglieder sind Bill Hubauer und Eric Gillette. „The Great Adventure“ kommt als Doppelalbum daher und hat es nach dem als Meisterwerk bezeichneten „The Similitude of a Dream“ wahrlich nicht leicht. Es ist wie, als würden Pink Floyd zweimal hintereinander ein Opus im Stil „The Wall“ herausbringen. Okay…der Vergleich ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen, könnte aber die Erwartungshaltung erklären. Mike Portnoy dazu: „Was kann nach einem epischen Konzept-Doppelalbum noch kommen??? Na klar, ein weiteres episches Konzept-Doppelalbum! Hahaha. Ich wusste immer, dass es schwer oder sogar unmöglich werden würde, es zu toppen, weil ich dieses Album so sehr schätze. „ Doch sie haben es geschafft eine perfekte Ergänzung zu liefern. 22 Songs, mehr als die Hälfte über 5 Minuten. „The Great Adventure“ ist nichts anderes als eine epische Reise durch alle möglichen Progstile. Wo Steven Wilson die Bezeichnung Progressive gerne ablehnt, geht Neal Morse offensiv damit um. Die zehminütige „Overtüre“ bietet einen Vorgeschmack auf alle Elemente die das Album zu bieten hat. Epik, vertrackte Rhythmen, drückender Sound und verspielte Keyboardlinien. Irgendwie alles Dinge, die man an Bands wie den frühen Genesis, King Crimson oder Yes entdeckt hat und in den Neunzigern und frühen Zweitausendern von Spock’s Beard oder Transatlantic perfektioniert worden sind. Thematisch kann man „The Great Adventure“ als Fortsetzung zu „The Similitude of a Dream“ sehen. Auch hier stehen christiliche Themen im Vordergrund, doch nun ist es der Sohn des Pilgers aus dem Vorgänger, welcher im Zentrum der Handlung steht. Alles in allem ist die Stimmung jedoch etwas düsterer. Kann man bei einem Konzeptalbum eigentlich einzelne Songs herausnehmen und besonders bewerten? Allgemein ist dies sehr schwierig, aber das wahrlich epische Solo am Ende von „The Great Despair“ ist ein wahrer Hochgenuss und erinnert an große Momente mit David Gilmour oder Steve Rothery. Sicher ist „The Great Adventure“ kein Album was man mal eben nebenbei hört. Doch gibt man der Platte genug Raum und lässt sich auf sie ein, dann erlebt man ein wahres Progfest. Ein weiteres Meisterwerk von Neal Morse, dass unbedingt auf die Bühne gehört!
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