Der August geht genauso spannend weiter, wie der Juli aufgehört hat. Heute beschäftigen wir uns mit den neuen Alben von The Gaslight Anthem, Neal Morse und Richie Kotzen – ja der Mann heißt so 😉
The Gaslight Anthem um Sänger Brian Fallon brachten mit „Handwritten“ 2012 ihr bis dato erfolgreichstes Album auf den Markt. Mit „Get Hurt“ präsentieren die US-Amerikaner aus New Jersey ihr fünftes Album. Handwritten lebte vor allem von den großen Stadionrock Hymnen, die, wie sie selbst sagen, vom Meister des Stadionrocks – Bruce Springsteen inspiriert waren. Get Hurt geht diese Entwicklung weiter, holt sich jedoch auch Elemente aus der Vergangenheit – aus Zeiten von „The 59th Sound“ oder „Sink or Swim“. So sind es z.b. die Stoner und Punk-Elemente. Neben feinen Rocksongs gibt es auch einfühlsame Balladen und softere Nummern. Das ist keineswegs eine Abwertung – es zeigt vielmehr wie wandlungsfähig und vor allem auch erwachsen „The Gaslight Anthem“ geworden sind. „Get Hurt“ ist ein würdiges Follow Up von Handwritten und hat das Zeug dazu noch erfolgreicher zu werden. Songs wie „Rolling and Tumblin“; „Helter Skeleton“ oder „Get Hurt“ unterstreichen dies. Also ab in den Plattenladen und möglichst laut aufdrehen. Eines der großen Alben 2014! 9/10.
Neal Morse ist ja eigentlich als Progmusiker bekannt. Seine Tätigkeiten bei Spock’s Beard oder die Supergroup Transatlantic gelten unter Progfans als Legendär. Mit „Songs from November“ veröffentlicht er am 15. August den Nachfolger zum 2012er Momentum. Beim ersten Reinhören schaut man nochmal auf die Hülle ob man nicht die falsche CD eingelegt hat – nein es ist die Richtige. Das Album geht in eine völlig andere Richtung wie die vorherigen. Statt mit Frickel und Schrägensounds haben wir es mit Slide- und Akustikgitarren zu tun. Zur Entstehung äußerte sich Neal Morse „Oft fühle ich mich auch zu Singer-Songwriter-Alben wie zum Beispiel von Jackson Browne oder Graham Nash hingezogen. Eines Tages dachte ich mir, dass ich selbst gerne mal so ein Album machen würde! „Songs From November“ ist dieses Album.“ Neal Morse hat hier ein waschechtes Americana bzw. Folkrock Album abgeliefert. Klar wird dies dem klassischem Prog-Fan erstmal bestimmt nicht schmecken – doch wer „Songs from November“ mal eine Chance gibt, wird erstaunt sein wie Vielschichtig die Platte ist. Ähnliche Anklänge bot ja bereits „Shine“ auf Transatlantics „Kaleidoscope“. Für Morse bietet sich hier aber auch die Möglichkeit neue Hörerschaften zu erschließen. Eben nach dem Motto: anders, aber gut! Anspieltipps: „Whatever Days“; „Heaven Smiled“ und „Daddys Daughter“. 8/10
Richie Kotzen – Richie WER? – ja Kotzen. Ein 44-jähriger Gitarrist aus Pennsylvania. Bekannt vorallem durch Bands wie Mr. Big. Unter Fans gilt er als absoluter Meister seines Faches. Mit „The Essential Richie Kotzen“ bringt er nun eine Compilation von 22 Songs aus allen 18 Studioalben.Sein Musikstil lässt sich manchmal garnicht einfach einordnen. Mal ist es Jazz-Fusion, mal ein wenig Prog und dann beim nächsten Mal bluesig daher zu kommen. „The Essential“ ist zweigeteilt – die ersten 11 Songs sind vorwiegend elektrisch, die anderen 11 vorwiegend akustisch. Beide Teile sind für sich überzeugend, wobei der Akustikteil ein klein wenig die Nase vorn hat. Wer Richie Kotzen nur am Rande kennt und einmal einen tieferen Einblick in seine Arbeit bekommen möchte, der sollte sich die am 29. August erscheinende Scheibe mal zu Gemüte führen. „The Essential Richie Kotzen“ ist einer der Geheimtips für den Sommer. Eine anspruchsvolle Sammlung die Spaß macht!
Am gleichen Tag erscheint übrigens auch die triumphale Rückkehr der „Frantic Four“ – Status Quo in Originalbesetzung. Live in London! Mehr dazu demnächst.Schlagwörter: Gaslight Anthem, Neal Morse, Richie Kotzen