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Die Turntable – März/April

News / Rezensionen / April 3, 2016

Es ist Frühjahr, A2m steht kurz vor einem Relaunch. Doch unsere Turntable muss sich mal wieder drehen. Darum haben wir jetzt in aller Kürze, die besten Neuerscheinungen im März und April für euch.

wyldeZakk Wylde – Book of Shadows II (8. April 2016)

Der Nachfolger zum 1996er Book of Shadows des Black Label Society Fronters wurde neulich vom Rolling Stone zum meisterwartetsten Album des Jahres 2016 gekürt. Zurecht? Ja! Zakk Wylde ist ja eigentlich für seine Kunst an der Gitarre bekannt. Doch bereits vor 20 Jahren hat er, abseits von Growling und kreischenden Saiten, ein waschechtes Country/Southern Rock Album mit Hang zum balladesken abgeliefert.  Die Platte avancierte in den folgenden Jahren zum echten Fanliebling und der jetzt erscheinende zweite Teil knüpft direkt da an, wo man 1996 aufhörte. Jetzt erscheint Part II. War das erste Album noch deutlich folkiger und mehr von akustischen Instrumenten geprägt, bewegt sich der Gitarrist nun irgendwo in die Richtung von Eddie Vedder, Chris Cornell aber auch ein wenig Bruce Springsteen. Der Soundtrack von Into the Wild oder Higher Truth vom Soundgarden Frontmann sind da gute Vergleichsobjekte. Es wird nicht übermäßig gerockt, doch man neigt schon zum Fußwippen und gediegenem Kopfnicken. Dazu gesellt sich ein breites Grinsen. Denn Zakk Wylde liefert hier ein äußerst facettenreiches Spiel ab, denn obwohl es nicht in die Uptempo Region kommt, lässt er hier und da ein sehr songdienliches Gitarrensolo ab. Klarer Anspieltip: „Sorrowed Regret“. Das Stück baut sich zu einer wahrhaft epischen Hymne auf. Wahnsinn! Eines der Alben des Jahres bisher!


morning Iamthemorning – Lighthouse (1.April 2016)

Dass das Duo Gleb Kolyadin und Marjana Semkina zu begeistern weiß, bewiesen die beiden schon 2014 mit ihrem kscope Debut Belighted. Die Musik wird allgemein als chamber progressive Music bezeichnet. Kammermusik deswegen, weil Kolyadin klassisch ausgebildeter Pianist ist. So dominiert bei Iamthemorning das Klavier und die Stimme von Semkina. Bei ihrem Label ist es schon fast üblich, dass es Gastauftritte von befreundeten Bands gibt. So sind auf Lighthouse die beiden Porcupine Tree Musiker Gavin Harrison sowie Colin Edwin zu hören. Auch der Riverside Frontmann Mariusz Duda wirkte am Titeltrack mit. Was Lighthouse so besonders macht, ist die Vielfalt an Stilen und Einflüssen. Neben den dominanten klassischen Momenten spürt man die Prise des Nordens – kein Wunder, da die beiden aus St. Petersburg kommen, drückenden Prog aber auch zarte epische Sounds, die sich nicht wie beispielsweise bei Anathema zu einer Maelstrom aufbauen, sondern eher gedämpft bleiben. Ein Leuchtturm sowohl für Progfans als auch Freunde von orchestraler Musik! Gerne mehr!


fallon Brian Fallon – Painkillers (11.März 2016)

Darkness on the Edge of Town, Nebraska, The River…alles Alben von Bruce Springsteen. Die musikalisches Nähe der ebenfalls aus New Jersey stammenden The Gaslight Anthem zum Boss war schon immer frappierend. Nach dem Brian Fallon im Sommer 2015 die Band in eine Pause schickte, machte er sich dran sein neues Soloalbum Painkillers fertigzustellen. Die gewisse Rotzigkeit, die die Gaslight Anthem immer ausstrahlte wird hier zugunsten von deutlich mehr Folk aufgegeben. Fast hat man das Gefühl, Fallon hat sich die erwähnten Springsteen Alben genommen gemixt und einen Nachfolger produziert. So erinnert der Opener „A Wonderful Life“ ganz gewaltig an Badlands. Das macht Spaß, jedoch läuft es Gefahr als seichtes Gaslight Anthem bezeichnet zu werden. Anspieltipps: Rosemary, Painkillers


juri_cover_ep_neopop_3000x3000 JURI – Neopop (18.März 2016)

Qualitativ hochwertigen Pop mit einer Prise Indie liefern JURI aus Deutschland mit ihrer EP Neopop ab. Was das Duo Juri Rother und Pierre Pihl fabriziert ist schon sehr interessant. Pihl lässt im wahrsten Sinne des Wortes alle fünfe grade sein. Mit den Händen spielt er Gitarre, mit den Füßen Bass. Bei Livekonzerten werden sie von einem Drummer unterstützt. So dominieren die Saiteninstrumente den Gesamtsound der Band. Wer also glattgewalzten Weichspühl-Elektro-Pop erwartet wird echt überrascht sein. Die Stücke, zumeist tanzbar, handeln zumeist von Liebe, Freundschaft und dem Großstadtleben. Mal melancholisch, mal positiv nach vorn.  Kann man sich echt mal geben! Wenn die beiden dran bleiben, dann wünscht man ihnen eine größere Aufmerksamkeit!


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