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Falling For Nick Howard

Interviews / Konzerte / Oktober 30, 2010

Nick HowardMit Vorbands ist das oft so eine Sache. Selbst wenn sie ganz gut sind, passt der Stil oft nicht zum Main Act oder der Funke springt nicht über. Und überhaupt, wie soll es einer einzelnen Person gelingen nur bewaffnet mit einer Akustikgitarre innerhalb von 30 Minuten hunderte von Fans einer bestimmten Band zu seinen eigenen zu machen? Nun, fragt doch mal Nick Howard! Als Anheizer für Künstler wie Jack Johnson, Boyce Avenue und Lifehouse ist er ein Profi auf diesem Gebiet. Nick Howard hat einfach das gewisse Etwas an sich, etwas das man kaum in Worte fassen kann. Es ist die Kombination aus gutgemachter Popmusik, einer einprägsamen Stimme mit leicht britischem Akzent, einer unglaublich sympathischen  Ausstrahlung und einem schelmischen Lächeln, was die Frauenherzen schmelzen lässt. Auf die Frage, was ihn von anderen Singer/Songwritern unterscheidet, antwortet er etwas zurückhaltend: „Wenn ich spiele, stecke ich jedes bisschen Energie in mir hinein. Wenn ich Songs schreibe, dann sind sie immer sehr persönlich und das hört man denke ich auch in meinen Texten und Melodien. Man hört, dass ich über etwas Wichtiges oder Reales singe.[…] Ich verstehe mich selbst als ehrlichen und gefühlvollen Sänger und Songwriter und das kommt manchmal durch und die Leute mögen es. Seit knapp 6 Jahren lebt der gebürtige Engländer in New York und treibt von dort seine Musikkarriere voran. „Wrap Your Streets“ ist nur einer von mehreren Songs die er der Metropole gewidmet hat. „Ich war vorher schon mal in New York gewesen und hatte mich in die Stadt verliebt. Ich dachte, wenn ich Musik machen will, muss ich das an einem sehr inspirierenden Ort machen. Und es ist einfach diese Atmosphäre. Wenn du mal niedergeschlagen bist, gehst du raus und es ist einfach so aufbauend und es gibt so viele Leute, die das gleiche wie ich tun. Ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, aber in England wird man schief angeguckt, wenn man sagt, dass man Musiker ist. In den Staaten sagt man eher `Hey super, ich kenne den und den, der ist auch Musiker.`. Man ist dort einfach positiver. Andererseits ist es in England toll, denn wenn man erfolgreich ist, sind die Leute auch wirklich nett. Das bedeutet einem sehr viel, denn es ist wirklich schwierig. Amerika wurde auf der Idee gegründet seine Träume zu verwirklichen und es selbst zu schaffen. Für independent Musiker ist es ein toller Ort genau das zu machen.“ Seinen Erfolg erkämpft sich Nick Howard tagtäglich. Neben Songwriting hat er sein eigenes Label gegründet um seine Musik zu vermarkten. Seine Songs laufen heute im Hintergrund amerikanischer TV-Serien wie „The Hills“, „90210“ und „Cougar Town“. „Ich mache alles selbst. Ich hatte Angebote von Indie Labels, aber mir geht es gut. Ich habe einen sehr guten Agenten und einen gute Verlag, der sich darum kümmert, dass meine Musik in Filme und ins Fernsehen kommt. Über amazon und iTunes vertreibe meine Musik weltweit, genau das würde im Prinzip auch ein Label machen. Ich mache es gern selbst und habe ein cooles Team, dass mir dabei hilft. […] Es ist gut eine große Maschinerie wie ein Label hinter sich zu haben, aber soweit geht es mir gut. Ich glaube es wäre wirklich cool es ohne Label bis ganz nach oben zu schaffen. Dass Nick den Großen der Branche in Nichts nachsteht, merkt man bei seinen Auftritten. Da wackelt die Münchner Tonhalle, als ein ausverkauftes Haus dem Support von Lifehouse zujubelt und klatscht. Um das Publikum noch weiter mitzureißen und auch den letzten Skeptiker zum Mitsingen zu bewegen, stimmt Nick ein Medley aus bekannten Radiohits an. Sorry Lady Gaga, aber Nick Howards Version von Pokerface rockt einfach mehr. Beim Mitsingen des Refrains von B.O.B.’s „Airplanes“ wünsche ich mir insgeheim, dass seine Performance noch ein wenig länger dauert, auch wenn es eigentlich der Hauptact ist, für den ich einmal quer durch Deutschland gefahren bin. In den USA tourt Nick Howard mit einer Band, bei seinen Europakonzerten steht der Sänger solo auf der Bühne. Wird es auf der Bühne nicht langweilig so allein? Nick: „Um ehrlich zu sein, ich mag beides. Wenn man mit einer Band spielt ist es sehr laut, es passiert viel auf der Bühne. Als Support Act ist es irgendwie schön solo zu sein. Ich bekomme viel Feedback vom Publikum, sie mögen diese Intimität. Wenn ich nächstes Mal nach Europa komme, bringe ich meine Band mit.“ Geduldig schreibt der Brite nach seinen Auftritten Autogramme und unterhält sich mit den neuen Fans. Sein aktuelles Album „Something To Talk About“ sowie die neue Single „Falling For You“ finden reißenden Absatz. „Die Leute in Deutschland scheinen eine große Leidenschaft für Musik zu haben. In den USA und Großbritannien gibt es vielleicht einfach zu viele Bands, um sich für eine spezielle so sehr zu begeistern. Ich weiß nicht, ob es hier auch so ist, aber aus meiner eigenen Erfahrung denke ich, dass sich die Menschen hier vor allem für live Musik interessieren. Die Gesichter der Menschen im Publikum sind so gebannt und das noch für jemanden, der auch noch in einer anderen Sprache singt. Nach der Show sprechen mich viele auf meine Texte an. Wenn ich einen deutschen Sänger sehen würde, würde ich absolut nichts verstehen, haha. […] Deutsche sollen gute Musikkritiker sein. Es ist fast so, als wenn man es in Deutschland schafft, dann schafft man es überall. Wenn nicht, hat man die Arschkarte, haha. Wenn das also wirklich stimmt, habe ich echt Glück, denn die Leute hier sind echt nett.“ Schaut man sich die Gewinner einiger einschlägiger TV-Shows an, die durch Publikum entschieden wurden, zweifelt man leider an dieser Aussage. Könnte sich Nick vorstellen an einer Castingshow teilzunehmen? „Nicht wirklich. Vielleicht vor 10 Jahren, als ich noch Student war und nicht wußte, was ich machen sollte. Wenn man jung ist, scheinen diese Shows ein Weg zum schnellen erfolg zu sein. Aber es lohnt sich mehr, wenn man erst vor 5 Leuten, vor 10 Leuten, 20 Leuten, 100 Leuten, 200 Leuten, 1000 Leuten auftritt. Es macht mehr Spaß. Die Chancen bei so etwas zu gewinnen sind ziemlich schlecht. Außerdem bin ich auch Songschreiber, das ist mein Ding. Sich einfach hinstellen und die Songs anderer zu singen, wäre wohl nicht so gut. Vielleicht wenn alles schief läuft und Deutschland mich plötzlich doch hasst, dann gehe ich zu X-Factor, haha. Soweit wird es mit Sicherheit nicht kommen. Nicks Single „Falling For You“ läuft ab sofort im deutschen Radio, ein neues Album ist in Arbeit und ab kommender Woche gibt es die Tickets für Nick Howards Deutschlandtour. NICK HOWARD Live in Germany 2011 http://www.nickhowardmusic.com/ 21. Feb 2011 – Frankfurt – Nachtleben 22. Feb 2011 – Berlin – Crystal 24. Feb 2011 – Köln – Blue Shell 25. Feb 2011 – Hagen – JUZ Pelmke 26. Feb 2011 – Hamburg – Grüner Jäger „Something To Talk About“ von Nick Howard bestellen
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