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Live: Manic Street Preachers in Berlin

Konzerte / Konzertfotos / April 27, 2012

Nach nun mehr 25 Jahren Bandgeschichte und Neun Studioalben veröffentlichten die Manic Street Preachers Ende 2011 die Compilation – National Treasures, welche alle bisher erschienen Singles der Band beinhaltet. Mit der Platte im Gepäck gastierten sie nun am 24. April 2012 in Huxley’s neue Welt in Berlin.

Der Saal ist fast ausverkauft als die Band aus Wales pünktlich um 21:15 die Bühne entern und mit „Motorcycle Emptiness“  von ihrem Debüt „Generation Terrorist“ Gas geben. Zuvor eröffnete die Band „Peace“ den Abend, deren Musik irgendwo zwischen U2, Oasis und Muse liegt. Wobei der Gesang eher an Tokio Hotel erinnterte. Zurück zu den Manic Street Preachers. Das Publikum war von Anfang an textsicher dabei. Der zweite Song war „Your Love Alone is not enough“ vom 2007 erschienenen Album Send away the Tigers. Schon jetzt war klar, dass diese Band live eine absolute Wucht ist. Während die Songs auf den Alben, grade auf This is my truth, tell me yours, oft sehr glatt poliert und irgendwie etwas zurückgenommen wirken, ist es live das ganze Gegenteil. Die Aggressivität der frühen Jahre wird hier völlig ausgelebt. Während Bassist Nicky Wire eher den glamourösen bzw. androgynen Part abgibt, ist Sänger und Gitarrist James Dean Bradfield ganz der Profi.

Auf National Treasures befinden sich 38 Songs aus der Bandhistorie. Somit hat die Band einen Pool aus ihren größten Hits. Insgesamt 23 Lieder präsentierten sie in Berlin. Mal gab es einfühlsame Powerballaden wie „The Everlasting„, mal wurde z.B. mit „Faster“ von Holy Bible einfach nur die Keule rausgeholt. Natürlich durfte die Britpophymne „A Design for Life“ nicht fehlen. Der Schwerpunkt lag insgesamt gesehen auf den Alben Generation Terrorist, This is my truth…,Know your enemy und Everything must go. Immer wieder erinnerte die Band auf einfühlsame Art an ihren vermissten Freund und Mitmusiker Richey Edwards. Das Publikum honorierte es.

Fakt ist, jeder der nicht dabei war, hat ein Stück Rockgeschichte verpasst. Die Stimmung welche durch die Musik und die Band verbreitet wurde, steckte einfach an. Zeitweilig fühlte man sich aus der 1800 Personen fassende Halle in ein Stadion mit  50000 Besuchern teleportiert. Bezeichnender Weise füllt die Band im Vereinigten Königreich durchaus Stadien und große Hallen. Warum die Manic Street Preachers in Deutschland unverständlicherweise eher am Rande wahrgenommen werden, ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Dennoch haben sie hierzulande eine treue Fangemeinde und mit Sicherheit würden sie auch hier größere Hallen füllen, wenn man sie lässt.

Nach guten zwei Stunden bildete „If you tolerate this (then your children will be next)“ das große Finale. Hier gab es niemanden der den kommerziell erfolgreichsten Hit der „Manics“ nicht aus voller Kehle mit sang. Wie für die Band typisch gab es nur eine kurze Verabschiedung und weg war die Band. Keine Zugaben, keine großen Gesten. Bescheiden.  Hoffentlich machen die drei Waliser nicht zu lang Pause und kommen mit einem neuen Album bald wieder nach Deutschland. Wenn sie wieder da sind, geht hin ! Es lohnt sich immer !

Vielen Dank an Sony Music für die freundliche Unterstützung.

Gallery (Weitergabe der Fotos nur mit ausdrücklicher Genehmigung)


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