Das 22. Wave Gothik Treffen steht kurz bevor und immer mehr Künstler werden bestätigt. Eine der Bands, die Leipzig dieses Jahr beehren werden, sind Lord of the Lost. Wir konnten nicht so lange warten, und haben uns schon im Februar angeschaut, was die Hamburger Jungs zu bieten haben.
In der Tonne der altehrwürdigen Moritz Bastei dampfte es schon, als Unzucht die Menge anheizte. Ein angenehmes Dröhnen ging durch das Gebäude und zeigte den Zuspätkommern den Weg zum Platz des Geschehens. Die Menge drängte sich in den Konzertraum. Immer wieder öffnete sich die schwere Tür und gemeinsam mit einem Schwall Musik kamen Fans raus, um kurz nach Luft zu schnappen, bevor sie sich wieder ins Vergnügen stürzten. Angesteckt von der allgemeinen Euphorie holten wir noch einmal tief Luft, bevor auch wir den Raum betraten, in dem wir feiern sollten, als gäbe es kein Morgen.
Als Chris und seine Mannen die Bühne betraten, knisterte förmlich die Luft. Die Fans begrüßten ihre Band mit Stöhnen und Schreien. Als die Musik einsetzte gab es kein Halten. Die Menge wogte und sang jede Zeile mit. Egal ob die alten Songs, die neuen vom Album „Die Tomorrow“ oder Cover – es gab nichts, das verwunderte Gesichter hinterließ. Wie ein eingespieltes Team ließen Band und Fans das Konzert auf sowie vor der Bühne stattfinden. Während draußen tiefster Winter herrschte, sorgten wir für tropisches Klima in der Tonne. Nicht einer, der nicht schon nach dem ersten Song völlig durchnässt war. Da bekam „Dry the Rain“ eine ganz eigene Bedeutung.
Zum Höhepunkt mit Geburtstagshütchen und Unzucht auf der Bühne kochte die Stimmung noch einmal auf, alle Energiereserven wurden mobilisiert. Gehen lassen wollte die Band niemand, auch nicht nach 2,5 Stunden voll Dark-Glam-Rock. Wer es verpasst hat, sollte sich erst einmal schämen. Und dann schnell auf den Weg nach Leipzig machen, um mit uns beim Wave Gothik Festival vom 17. bis 20. Mai nicht nur Lord of the Lost, sondern auch Unzucht wieder zu bejubeln.
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