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Blue October melden sich mit „Sway“ zurück

Rezensionen / Oktober 17, 2013

blue octoberDie Texaner von Blue October sind seit jeher für für melancholischen Alternativerock mit Ausflügen in Richtung Prog und Artrock bekannt. Hierzulande wurde die Band um die Gebrüder Justin und Jeremy Furstenfeld im Jahr 2006 mit ihrem Album „Foiled“ und der Single „Hate me“ bekannt. Ende August meldeten sie sich nun mit ihrem zehnten Album „Sway“ zurück.

Die Texte von Justin Furstenfeld waren schon immer sehr persönlich. So  waren es vorallem auf den letzten Alben seine Drogensucht und familiäre Themen, die im Zentrum standen. Bei „Sway“ geht es, laut Furstenfeld, vorallem darum zu verstehen und zu zeigen „(…)warum das Leben so schön ist.“ Also deutlich positiver als auf den Vorgängern „Approaching Normal“ und „Any man in America“. Nach vielen up’s und down’s hat die Band nun einen neuen Optimusmus gefunden.

Das Album beginnt mit dem kurzen Opener „Breathe, It’s over“ – vom Titel her schon deutlich zu erkennen, dass die dunklen Zeiten vorbei sind und man in die Zukunft blicken will. Darauf folgt der Titelsong „Sway“. Hier fällt sofort die an U2 erinnernde, vom Delay Effekt vorangetriebene Gitarre auf, die dem Song einen spannenden Rythmus verleiht. Justin Furstenfeld haucht den Text behutsam und gibt „Sway“ einen mystischen Touch. Das folgende „Angels in Everything“ wurde durch seine Frau inspiriert, der im übrigen das gesamte Album gewidmet ist. Dazu sagte er: „Man ist nicht allein, und die Tatsache, dass unsere Herzen schlagen, wenn wir zusammen sind, ist etwas Besonderes und sollte wertgeschätzt werden. Ich denke, ich mag diesen Song so sehr , weil er mich an einen Mann erinnert, der mit seiner Frau im Mondschein an einen Fluss fährt, nur um ihr dort zu sagen „Du hast mein Leben verändert, und dafür bin ich dir unglaublich dankbar.“ Nach dieser Liebeserklärung stellt „Bleed out“ eine Retrospektive aus der Sicht von Justins Frau dar. „Ich war eine Zeitlang durch die Sucht wirklich am Boden. Der Song ist aus Sicht meiner Frau, die zusehen musste, wie ich dabei war, mich selbst zu zerstören.“ Der flehende Refrain spricht hierbei Bände. Nach diesem grandiosen Opening wird dem Zuhörer im folgenden Zeit zum Luftholen gegeben, bevor man wieder in den Strudel der Gefühle hineingerissen wird.

Neben den balladesken Songs wie „Debris“ oder „Fear“ sind es vorallem die rockigen und positiveren Nummern – wie „Things we don’t know about“, die hier deutlich hervorstechen. Es ist schwer einen oder mehrere Höhepunkte für „Sway“ herauszufiltern, da das Album in sich sehr homogen und stimmig ist. Jeder Song hat eine Aussage und wirkt im Kontext nicht belanglos. Absolute Anspieltipps sind auf jeden Fall die drei Opener: „Sway“, „Angels in Everything“ und „Bleed Out“. Geschlossen wird „Sway“ mit dem Instrumental „To be“, dem Zitate aus dem Buch der Anonymen Alkoholiker zugrunde liegen. Alles in allem ist „Sway“ ein wirklich großartiges Album, dass mit seinen Facetten eines der Alben des Jahres ist. Der ein oder andere Fan der ersten Stunde mag so seine Probleme mit der neuen positiven Grundstimmung. Doch es muss ja nicht immer alles negativ sein.Wer Blue October bisher noch nicht live gesehen hat, hat im November die Chance. Da kommen die Texaner zwischen dem 12. und 16.11. für fünf Konzerte nach Deutschland. Eine Möglichkeit die man sich nicht entgehen lassen sollte. 9/10 Punkte!


Das Video zu Angels In Everything on MUZU.TV.


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