Adele’s Chartstürmer „Hello“ war in aller Munde. Viele Menschen, auch darunter Freunde von mir, sprachen über DAS Album „25“. Die Charts sind nun wirklich nicht meine Welt, mit Ausnahme von Lana del Rey, aber diesmal wollte ich es unbedingt haben. Aber daraus wurde erstmal nichts, da meine Arbeitszeiten es nicht zuließen, mir das neue Album zu besorgen.
Eines Morgens war ich ziemlich geknickt und klagte mein Leid meiner 60 Jährigen Nachbarin, dann fuhr ich auf Arbeit. Dort erhielt ich eine halbe Stunde später eine SMS mit folgendem Inhalt: „Überraschung!!!!! Bin bei SATURN und kaufe Adele 25 auch für Dich! Bis später, Du gehetztes Rehlein. Deine Mo.“ Ich war überglücklich und konnte den Feierabend kaum erwarten, aber bis dahin musste ich noch 12 h aushalten bis ich es endlich anhören konnte.
Die erste Zeit kam ich nur bis zum dritten Song „I Miss You“, weiter nicht. Denn „When We Were Young“ nervte mich unwahrscheinlich, da es so jaulend und angestrengt klang. Also übersprang ich Lied Nr. 4 immer, sonst lief „25“ eine Woche lang fast durch. Hin und wieder musste ich das Album ausschalten, da es anstrengte, erst recht, wenn ich Besuch hatte.
Adeles Stimme ist zwar schön, aber zuviel davon ist ungesund für meine Nerven. In meinem Hirn jaulte es nahezu. Sorry – ist leider bei mir so. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich derartige Musik nicht gewohnt bin. Die Stimmgewalt war mir zu viel des Guten und der Aufbau der Musik war immer der Selbe. So erkannte ich, dass nicht jeder Song wie „Hello“ gewaltig und ergreifend umgesetzt werden konnte.
Es ist durchaus schwierig in ein gesundes Mittelmaß zu finden, ohne dass es beginnt anstrengend zu wirken. Wenn man bedenkt, dass es für eine Frau bestimmt ist, deren Stimme enorm präsent sein muss.
Ein Booklet ist für mich wie ein gutes Buch zu lesen. Dieses Cover ist mäßig. Es sind nur Bilder von den Studioaufnahmen Adeles zu sehen – sonst nichts weiter. Keine Songs, die man nachlesen kann, nichts zum hineinlesen oder zum hineinbegeben.
Das neue Werk ist gewiss ein gut produziertes Album des Jahres 2015, aber DAS Album 2015 ist es wiederum nicht.
Schlagwörter: Adele, Female Voices