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Dua Lipa – Dua Lipa (Deluxe Edition)

Female Voices / Rezensionen / Juli 4, 2017

Der Manager von Lana del Rey scheint ein gutes Gespür für Sängerinnen zu haben. Seine Neuentdeckung wurde bereits als Newcomerin in den Charts gefeiert, was allein an ihren Singles lag. Anfang Juni erschien ihr gleichnamiges Debüt „Dua Lipa“. Doch ergötzte mich dieses Album nicht so, wie sie durch ihre Singles gefeiert wurde.

Die Deluxe Edition umfasst 17 Dancesongs, darunter auch Balladen wie „Garden“ und „Homesick“, die gut getroffen sind. Dazu sind die sieben(!) veröffentlichten und clubtauglichen Singles auf diesem nun mehr unstetig gewordenen Album vorhanden. Die balladesken Songs passen eindeutig mehr zu ihrem sinnlichen Typ als die Modern-Pop Songs mit den verschiedenen Fitts, die eine Schattierung der Songs vielmehr abwerten anstatt aufzuwerten. Selbst sind kaum stechende Hooklines vorhanden, die eigentlich „Dua Lipa“ oder sie selbst ausmachen sollten. Manchmal ist weniger oft mehr!

Das entspricht leider auch den oftmals wiederholten Rows oder einzelner Wörter, wie bei „Thinking Bout‘ You“. Die lyrische Wirkung entfällt und es klatscht nur so dahin, als ob etwas aufgenommen werden musste, ohne sich genau darüber Gedanken zu machen, ob es im Arrangement passt oder nicht. Selbiges findet bei „Dreams“ statt, in dem sie ihre albanischen Wurzeln mit einfließen lässt. Dieser Bootyshaker nervt diesmal an Lyrik und den eingefügten „Weohh‘s“. „Blow Your Mind (Mwah)“ ist das “Mwah”, welches ein Luftkussgeräusch darstellen soll, der eher einem störenden Laut entspricht anstatt eines Umwerfenden. Der Song „Garden“ ist wiederum stimmig und passend zu ihrer wunderbaren Stimme.

Fazit: „Dua Lipa (Deluxe Edition)“ ist leider kein Album, welches ich jährlich aus meinem CD-Schrank ziehen würde, weil ich einfach nur Lust auf diese Musik verspüre. Die Fitts und Hooklines sind nur dahingeworfen und bereiten mir Kopfschmerzen. – Es. Ist. Einfach. Nur. Anstrengend. Zu. Hören! – Wer es mag, der wird damit gut bedient sein, sonst würde ich einen Kauf nicht empfehlen. Das Geld wäre es nicht wert.

Aber sie ist eine Sängerin mit Entwicklungsmöglichkeit, deren Talent flietzebienenhaft verschleudert wird und im unkoordinierten Sud stecken bleibt. Für solch eine Musikerin wäre es eine Verschwendung! Ihr qualitatives Potenzial sollte sie in ein vollwertiges, strukturiertes, zweites Album stecken und daran konzentriert und gewissenhaft arbeiten. Aus „Schnell, schnell, komm raus!“ wird keine Substanz, also: „Eile mit Weile!“
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