Nach sechs Jahren Alben-Abstinenz kehrt Christina Aguilera in die Plattenregale zurück – nur mit einem eher untypischen „X-Tina“ – Album. „Liberation“ heißt ihr achtes Baby. Sie selbst bezeichnet „Liberation“ als „Album of Freedom“, da sie sich die Freiheit auch in der Umsetzung der Songs nahm. Von daher dauerte es auch so lange. Was den Fans nicht passte, die auf Biegen und Brechen auf ein neues X-Tina – Album bestanden.
Nur, innerhalb von sechs Jahren verändern sich nicht nur Fans, sondern auch Christina Aguilera selbst. Durchaus kann es auch sein, sich neu zu erfinden oder sich selbst zu finden, was sie durch den Song „Maria“ andeutet. Auf „Liberation“ wirkt sie gesetzter, beruhter, überhaupt nicht „Dirrty“.
Als ein Comebackalbum könnte man „Liberation“ nicht bezeichnen, denn Christina Aguilera war in den sechs Jahren -weiß Gott- nicht untätig und als zweifache Mutter schon gar nicht. Sie hatte eine Nebenrolle in der Erfolgsserie „Nashville“; außerdem fungierte sie als Jurymitglied von „The Voice“. Für ihr neues Album sammelte sie erstmal Ideen.
In der dreijährigen Studiozeit wirkten 22 Produzenten mit, was enorm ist. Es ist dennoch kein überragendes Werk, was man aber von so vielen Produzenten zu erwarten hätte, aber ein Gutes. Tatsache ist dennoch, dass „Liberation“ nackt und ungeschminkt ist, wie das Cover es bereits aussagt. „Liberation“ ist der Prozess einer Frau, die sich immer mehr als Soulsängerin gefunden hat, das Make Up ablegte, hinter dem sie sich verbarg. Der Sound dessen beruht auf Sinnlichkeit und R&B vs. Hip Hop.
Durch die Eröffnung von „Liberation“ und „Searching for Maria“ wird der erste Song „Maria“ eingestimmt. Es ist ein sehr persönliches Stück, indem sie sich selbst sucht – Maria ist ihr zweiter Vorname. Mit einer der besten Songs auf „Liberation“. Zumal es mit Michael Jacksons „Maria (You Were The Only One)” verschmolzen wird.
In „Sick of Sittin‘“ geht es um Stagnation. Jeder ihrer Songs ist anders in seiner Umsetzung und keiner davon ist langweilig oder anstrengend. Sie verausgabt sich nicht, wirkt nicht angestrengt, reizt ihre geniale Stimme auch nicht aus, sodass es schon nervig wird. Aufgrund der Interludien wie „Dreamers“ und „I don’t need it anymore“ werden ihre darauffolgenden Songs hervorgehoben. Diese beiden Interludien regen u.a. auch zum Nachdenken an. Wer möchte ich sein? Was möchte ich werden? Was möchte ich?
Fazit:. Als ich auf Arbeit war, hörte ich es nebenbei und ein Arbeiter sagte, als ich es ausschalten wollte: „No, it sounds great!“
Aufmerksam wurde ich auf das neue Album von Christina Aguilera, als ich im Internet nach CD-Neuerscheinungen schaute. Über die Songs „Dirrty“ oder Jimmy Fellons „Body“ – Parodie, mit ihr gemeinsam interpretiert, kam ich nie hinaus. Umso gespannter war ich, wurde überrascht und nicht enttäuscht. Vor allem „Maria“ hat es mir sehr angetan. Tja, ein weiteres Album in meiner „Female Voices“, von einer Frau, von der ich mir sonst nie ein Album gekauft hätte.
Das Album ist schon seit ein paar Wochen draußen, aber das tat mir keinen Abbruch, Zeit in das Schreiben zu investieren.
Schlagwörter: Christina Aguilera, Female Voices