Wenn sich drei Damen unterschiedlicher musikalischer Couleur zusammenfinden, kann nur etwas Bedeutendes und Einzigartiges dabei herauskommen. So ist es bei dem Trio aus Norwegen geschehen! Ellen Brekken (die als Norwegens größte Bassentdeckung der letzten Jahre gilt), die junge Schlagzeugerin Veslemøy Narvesen sowie Bandleaderin und Namensgeberin Julie Falkevik sind das Trio Falkevik. Diese musikalische Dreifaltigkeit ist bezeichnend für Mut, Kreativität und der Liebe zu Improvisation.
Doch beim Betrachten des Covers könnte man vermuten, der diese Musik noch nie zuvor gehört hat, dass in der Kehle von Julie Falkevik eine engelsgleiche Stimme steckt? Wohl kaum! Die Vermutung bestünde, dass etwas Rauchiges oder eine tiefe Stimme zum Vorschein kommen könnte. Dem ist aber nicht so. Julies wunderschöne Stimme ist neben den perfekten musikalischen Arrangements das I-Tüpfelchen des gesamten Werkes.
Julies Songs sind leicht zu verstehen und diese Songs singt und spielt sie auf ihrem Piano mit Hingabe, wie auch ihre Gefährtinnen Ellen und Veslemøy. In ihrer Lyrik hingibt sie sich der Sehnsucht nach Sicherheit und der Angst davor allein zu sein sowie von der Schönheit und der Schattenseite von Ängsten.
Experimenteller Jazz mit melodischer Eleganz vereint Falkevik zu etwas Besonderem. Mit dem ersten Anschlag der Pianotaste springt der Funke des ersten Stückes „Castle“ sofort über und bleibt in den acht Songs bestehend. Geradezu schwebend wie Chiffon auf einer wiegenden Wiese im wehendem Winde sind die Melodien auf „Louder than I’m used to“ und man möchte Falkevik nicht mehr missen wollen. Man möchte einfach nur dem tanzenden Chiffon Betrachtung schenken. Und dennoch zieht in das Album ein Gewitter auf. Ein ästhetischer Sturm voller eingängiger Piano-Wucht erzeugt vehemente Energie.
„Louder than I’m used to“ ist befreiend für ein lautes Gehirn. Danke!
Fazit: Falkevik ist eine Seele des Jazz! Knappe 33 Minuten und acht wunderschöne Songs sind viel zu schnell vorbei.
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