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Dave Alvin – From an old Guitar – Rare and unreleased Recordings

Rezensionen / November 15, 2020
Bereits im ersten Track auf „From an old Guitar – Rare and unreleased Recordings“ kommt die selbstbewusste Stimme eines Künstlers, der weiß was er kann auf uns zu. Sie nimmt uns mit, herrlich layed back, entspannt, läd uns ein, bisher unveröffentlichten Songraritäten zu folgen.

Goddamn cool eröffnet sich die Bluesklangwelt in „Highway 61 Revisited“ mit einem satten Bluesgitarrensound, fordernd und fokussiert. Schon fast beklemmend verfolgt uns der rhythmisch immer gleiche Bass. Dann haben wir es geschafft, in die Leichtigkeit des Rumba von Earl Hooker zu kommen. Weg vom bedrohlichen Highway und Gottes Aufforderung zu töten, fühlen wir uns jetzt an warme Sommerabende, versüßt mit ausgelassenen Hüftschwüngen, erinnert. Die Gitarre übernimmt hier den Gesang manchmal spielerisch, fast schon hawaiianisch, dann kurz verzerrt, ernst bis hinein in das Ende aus Rock ’n‘ Roll.

So Facettenreich wie das Album beginnt, geht es weiter. Das bestätigt nicht nur die Auswahl der Genres, nein auch die Palette an Instrumenten und Musiker_innen weitet sich kontinuierlich. Es ist berührend wie die Pedal-Steel in „Man walks among us“ eine Sehnsucht nach Vergangenem ausdrückt und aufregend wie die Frauenstimmen in „Beautiful city cross the river“ etwas Mystisches erzeugen.

Die 16 Songs auf „From an old Guitar – Rare and unreleased Recordings“ sind eine Zusammenstellung aus unbekannten Titeln der letzten Jahre. Alle Songs sind „mit meinen alten, verbeulten Gitarren eingespielt.“ Dave Alvin hoffe aufrichtig, dass das hörbar ist. Ich finde ja und besonders zu hören ist die Liebe zu ihnen, dieser ganz besondere Platz in seinem Herzen.

Rock’n‘ Roll gibt Blues die Hand, Akustikballaden wechseln sich mit unbeschwertem Country und Folk ab. Der Blues hat es in ganze drei Songtitel geschafft und schleicht sich auch undercover immer wieder ein. Gut so, denn sonst würden wir bei dem „Blues-Typ“ ja auch etwas vermissen. Mir als Dave Alvin Neulig macht das Album Spaß. Vielleicht genau weil dieser abwechslungsreiche Künstler sich in seiner Bandbreite zeigt.
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