Breaking

Die High Hopes des Bruce Springsteen

Rezensionen / Januar 9, 2014

springsteen high hopes20 Monate nach dem umjubelten Wrecking Ball veröffentlicht der Boss mit High Hopes Album Nr. 19. Wer hier einen direkten Nachfolger erwartet, wird von vornherein enttäuscht sein. Bruce Springsteen hat hier, aus einem Fundus an unveröffentlichtem Material, Covern und Songs aus seinem Liverepertoire geschöpft. Und damit, nach eigenen Worten, die Musik veröffentlicht, die es schon immer verdient hatte auf eine Platte zu kommen.

Als kreativer Booster fungierte der Rage against the Machine Gitarrist Tom Morello. Er vertrat im März 2012 Gitarrist Steven van Zandt auf der Wrecking Ball Tour als Springsteen und die E-Street Band in Australien unterwegs waren.  Van Zandt war zu dieser Zeit für Dreharbeiten für die Serie „Lillyhammer“ in Norwegen. Weiterhin haben die verstorbenen E-Street Mitglieder Clarence Clemons und Danny Federici noch an einigen Songs mitgearbeitet. Morello bringt, in dem für ihn ungewohnten Terrain, seine Stärken voll ein und schafft es mit seinem oft unkonventionellen Sound so manchen Song in andere Sphären zu katapultieren. Allen vorran der Titeltrack, der noch am ehesten an ein Outtake von Wrecking Ball erinnert. Anfangs handelt es sich mehr eine ruppige Akustiknummer, die immer wieder von Morellos Einwürfen unterbrochen wird und sich mit Einstieg der Band einem einem kantigen Folkrock Song entwickelt. Die wohl spannendste Entwicklung hat The Ghost of Tom Joad durchgemacht. Auf dem gleichnamigen Album eigentlich eine ruhige und von akustischen Instrumenten getragene Ballade, bekommt das Lied auf High Hopes eine massive Soundwand gepaart mit mehreren Soli von Tom Morello, die das Zeug für die Ewigkeit haben. In dieser Version schlägt es, das schon grandiose Original nochmal um Längen. Weitere Anspieltipps: Heavens Wall, The Wall und Dream Baby Dream.

Zugegeben, einige Songs benötigen mehr Zeit als andere. Was die Scheibe aber so besonders macht, ist der Mix von Soul-, Gospel-, Irish Folk- und Blueselementen. Ob es nun Rocknummern oder einfühlsame Balladen sind irgendwie wird man bei jedem Song auch an ein anderes Album erinnert, ob es nun die Seeger Sessions, Devils & Dust oder auch Nebraska ist. Wer Stadionrock Hymnen erwartet wird vielleicht enttäuscht sein und doch ist es ein reinrassiges Springsteen Album. Eins ist in des sicher, hätte er Tom Morello nicht mit ins Boot geholt, so wäre High Hopes nur eine durchschnittliche Veröffentlichung geworden. So darf man hoffen, dass der kreative Schub anhält und wir noch so manches Highlight vom Boss erwarten dürfen. Übrigens, es sei jedem die 2CD Edition ans Herz gelegt, hier ist als  Bonus noch die komplette Liveperformance des Born in the USA Albums enthalten, die so noch nie veröffentlicht wurde. 9,5/10 Punkte!


Schlagwörter:




Previous Post

Graphic Novel: Neil Young - Greendale

Next Post

25 Jahre Mike and the Mechanics' - Living Years





You might also like



0 Comment


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.


More Story

Graphic Novel: Neil Young - Greendale

Mit Greendale veröffentlichte Neil Young im Jahr 2003 ein 10 Songs umfassendes Konzeptalbum, dass sich den Themen Umwelt,...

January 8, 2014