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Finest Vinyl 2 – Placebo’s Debüt

feines Vinyl / Rezensionen / August 16, 2015

placeboEs war irgendwann 1994, so die Legende, als sich Brian Molko und Stefan Olsdal zufällig in der Londoner U-Bahn trafen. Beide gingen sogar auf eine gemeinsame Schule in Luxemburg. Daher kannte man sich vom sehen. Molko lud Olsdal zu einem Gig mit dem Drummer Steve Hewitt ein. Olsdal war begeistert und wollte in die Band mit einsteigen. Da Hewitt zu dieser Zeit noch bei einer anderen Band unter Vertrag stand, musste dieser die Gruppe vorerst verlassen. 1995 brachte man eine erste EP heraus. Einen richtigen Boost bekamen Placebo nach dem David Bowie sie auf seine Tour einlud und das obwohl man bisher kein Album herausgebracht hatte. Das selbstbetitelte Debut erschien schließlich im Juni 1996. Es sollten bis 2015 insgesamt acht Alben werden.

Pünktlich zum Zwanzigjährigen Jubiläum bringen Placebo nun ihre ersten sechs Platten neu auf Vinyl heraus. Heute wollen wir uns erstmal dem Debüt widmen, dass so ganz anders als das ist, was die Band um Brian Molko später machte und doch genau die Richtung zeigte. Verwirrend? Eher nicht…Einfach erklärt es war mehr Punk und doch zeigte die Band schon in Zügen was kommen wird: Progige Breaks, drückende Beats und das Quentchen Eingängigkeit.

„Come Home“ ist als Opener genau die richtige Zielrichtung. Rastlose und verquere Gitarren prägen die Nummer. Jedoch kommt sie etwas ungelenk herüber. Deutlich eingängiger gerät da das folgende „Teenage Angst.“ Eine tolle Gitarrenhookline, die sich echt ins Gehör brennt. Dies steigert sich quasi von Song zu Song. Quasi als ob Placebo erstmal Fahrt aufnehmen müssen um richtig anzukommen. Höhepunkte sind dann „I know“ und „Bruise Pristine“. Zum Ende hin wird’s dann ruhiger und doch beweisen die Drei ihre musikalische Qualität. Gerade „Swallow“ ist da wirklich empfehlenswert.

Wer die Platte im Original kennt, wird sich vielleicht noch an den eher flacheren und vor allem dumpfen Sound erinnern. Fast hat man das Gefühl ein Demo zu hören. Dies wurde für die Vinyl Neuausgabe  etwas ausgebessert. Die Platte klingt klarer und kraftvoller denn je, ohne den Charakter des ursprünglichen Werkes zu verfälschen.

Alles in allem ist „Placebo“ ein toller Einstieg. Die Band klingt in der Rückschau ungewohnt, aber irgendwie vertraut. Klar sind keine Hits wie „Every you, Every me“ oder „Song to say Goodbye“ vertreten. Doch muss es nicht immer gleich eine Hitsingle sein um seine Klasse zu beweisen. Wenn die anderen Neuauflagen die gleiche Soundqualität aufweisen, dann hat Universal alles richtig gemacht! Auf jeden Fall ein Album, dass man durchaus im Vinylschrank haben sollte!


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