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Die Turntable – Februar 2016

News / Rezensionen / Februar 14, 2016

vhsBeginnen wollen wir die Februar Turntable mit den X-Ambassadors. Die Alternative Rock Band aus Ithaca im Staat New York ist seit 2009 aktiv und hat in den USA mit den Songs „Unconsolable“ und „Renegades“ bereits den einen oder anderen Achtungserfolg erzielt. Letztgenannter Song stammt vom Debut „VHS„, welches bereits 2015 in ihrer Heimat erschien. Universal Music bringt es nun weltweit heraus.

Musikalisch bewegen sich die Musiker um die Brüder Sam und Casey Harris irgendwo zwischen One Republic, Eminem, Imagine Dragons, Coldplay  und U2 – also von allem etwas und doch ist es kein sinnfreier Mix. Fast hat man das Gefühl, dass es fast eine Weiterentwicklung von One Republic ist. Es wird förmlich aus dem hymnenhaften feelgood Sound ausgebrochen, in dem bewusst schräge elektro oder hiphop Elemente eingebaut werden. Das macht durchaus Spaß zu hören.

Der Titel des Albums ist auch das verbindende Element der 20 Songs. Immer wieder gibt es Interludes in denen sich Freunde über verschiedene Sachen unterhalten und ein neues Video in den Rekorder legen. Höhepunkte sind: „Fear“ – mit den Imagine Dragons, „Renegades“ und „Low Life“ – mit Jamie N Commons. Auch wenn manches etwas schräg anmuten könnte, in jedem Fall muss man die X-Ambassadors auf dem Schirm behalten. Ich bin mir sicher, dass man noch öfter von der Band hören wird.


isaakGibt es jemanden der sich nicht an“Wicked Game“ (1989) von Chris Isaak erinnert? Fast schon legendär ist das zugehörige Video, dass von David Lynch gedreht wurde. Obwohl er mit „Blue Hotel“ 1991 noch mal einen Top 20 Song hatte, wurde es in der Folge eher ruhig um den Sänger. Man sah ihn vermehrt im Kino (Little Buddha) oder im TV mit seiner Chris Isaak Show. 2016 bringt der charismatische Singer/Songwriter nach über fünf Jahren mit dem Album First Comes the Night frisches Material auf den Markt.

Hauptsächlich wurde die Platte in der Hauptstadt der Country Music, in Nashville, aufgenommen – und das spürt man auch. Solide Countrymusik. Nicht mehr nicht weniger. Durchaus merkt man Mr. Isaak den Spaß an der Musik an, jedoch ist es nichts neues was hier geboten wird. Die Nähe der Produzenten zu den Dixie Chicks und anderen Countrygrößen ist unüberhörbar. Akustikgitarren, ein wenig Slide und eine Stimme die irgendwo zwischen Johnny Cash und Billy Ray Cyrus liegt. Es ist schade, dass hier nicht mehr herausgeholt wurde, denn die Musik wirkt als hätte man alles schoneinmal irgendwo gehört. Vielleicht sollte sich Chris Isaak lieber auf seine Karriere als X-Factor Juror konzentrieren. Eigentlich schade, hatte er doch 2011 mit seinem Sun Records Tribut ein echtes Highlight hingelegt.


GAOM FD Digipack_043_AN 02.inddNach Deutschland. Bayern. Das Bundesland im Süden der Republik hat sich seit einiger Zeit zu einem wahren Progressive Mekka entwickelt. So z.B. RPWL – nur um eine Band zu nennen. Eine andere Band ist Frequency Drift. Die sechsköpfige Gruppe aus der Wagnerstadt Bayreuth bringt mit Last ihr sechstes Album auf den Markt. Frequency Drift haben es sich seit je her auf die Fahne geschrieben, Filme fürs Gehör zu schreiben. Thematisch dreht sich das Album um einen Fotosammler – jeder Song steht für ein Foto. Dessen Emotionen und Wirkung auf den Protagonisten besungen werden.

Eine musikalische Einordnung ist bewusst nicht gewünscht. Egal ob Metal oder eben Progrock, es lässt sich auch garnicht genau sagen. Im Zentrum steht die Sängerin Melanie Mau. Um sie herum sind neben den Standards auch Mellotron, E-Harfe oder Theremin zu hören. Das ist großes Kino was hier geboten wird, jedoch ist die Stimme der Sängerin oft zu präsent und die Musik zu weit nach hinten gemischt. Das kann für dein ein oder anderen etwas störend wirken. Dennoch sollte man sich Last und Frequency Drift einmal näher geben!


StereoDrama_Attitude_Album_CoverQualitativ gute Rockmusik mit einem gewissen Etwas…das ist in Deutschland immer relativ schwierig zu finden. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Wir bekamen jüngst Attitude das neueste Album der Band Stereodrama aus Karlsruhe aufs Ohr und waren gleich hin und weg. Die seit 2007 existierende Gruppe um den Sänger Christian Gellibert hat sich auf die Fahne geschrieben, ihren „Alternative Dance Rock“ bis in den letzten Winkel der Republik ankommen zu lassen. Der Sound von Stereodrama ist vorallem eins – laut! Doch macht es wirklich Spaß ihnen zuzuhören. Es lassen sich Einflüsse der Gaslight Anthem, Rise Against oder auch Volbeat finden.

Das Songmaterial ist vorallem geprägt von krachenden Rocksongs mit gewisser Attitude. Eben die erwähnten Volbeat sind z.B. auf Songs wie Waiting in Line sehr präsent. Doch das soll keine Kritik sein, denn Stereodrama behalten ihre Eigenständigkeit. Absoluter Höhepunkt ist das eher zurückgenommene Gracias Totales. Eine schöne Midtempo Nummer die auch mal das Tempo zurücknimmt. Fazit: Tolles Songwriting, Toller Sound, man darf gespannt sein, wie es bei den Karlsruhern weiter geht!


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