Neues Jahr, neues Glück…abgedroschener Satz…wie in jedem Jahr. Beginnen wollen wir das neue Jahr mit Craig David. Der 36 jährige Brite wurde Anfang der 2000er mit seinen Alben Born to Do it und Slicker than your Average bekannt – der Mix aus Hip Hop und R’n’B mit ein wenig Soul in dieser Zeit genau das was angesagt war. Danach wurde es lange ruhig um ihn. Mit The Time is Now versucht David nun ein Comeback.
Musikalisch hat sich Craig David mit The Time is Now nur wenig von seinen Erfolgsalben entfernt. Drumbeats aus dem Computer, Samples und andere Elektroeffekte dominieren den Sound, der eigentlich mehr in den Sommer gehört als in den Winter. Gleichzeitig lädt das Album gewaltig zum remixen ein. Leider muss man sagen sind viele Lieder auf The Time is Now verdammt redundant. Soundeffekte wiederholen sich regelmäßig – als hätte man einfach nur den MusicMaker angeworfen und mehrere Samples miteinander zusammengewürfelt. So ist der Frauenchor aus dem Opener „Magic“ auch in anderen Songs mehrfach zu vernehmen. Auch sind die Texte eher einfach gestrickt: „Bla Bla Bla, Ya Ya Ya“ (For the Gram). Fürs Radio ist The Time is Now sicherlich spielbar, aber dauerhaft wird es nicht in die Musikhistorie eingehen.
Das Pack – nein nicht das von Siggi Gabriel geprägte, sondern die Heavy Rock&Metal Band aus Hamburg, haben mit Intelligentes Leben ihr viertes Album auf den Weg gebracht. Das Trio um Sänger Pensen Paletti (ebenfalls Mitglied bei Monsters of Liedermaching) ist bekannt für ihren direkten und wenig kompromissbereiten Sound. Drückende Gitarren, pressender Bass und schießbuden Drums. Das beschreibt die Platte wohl am ehesten. Zeit zum Durchatmen bekommt man selten.
Die Stücke handeln zumeist von Liebe, Selbsthass, Politik bzw. Gesellschaftskritik – immer mit einer Prise Ironie und Augenzwinker. Perfekt für jede Punk Party! Die blauen Flecken an Armen und Beinen werden es einem Danken.
Post-Rock aus Deutschland hat keine wirklich lange Tradition. Vi ele Bands machen ein paar Alben und verschwinden dann wieder. Long Distance Calling jedoch nicht. Die Münsteraner haben das Genre in der BRD geprägt wie kaum eine andere. Eigentlich aus dem Metal kommend haben sie sich eine eigene Nische und eine treue Fanbasis erarbeitet. Mit Boundless haben sie Anfang Februar 2018 ihr sechstes Album veröffentlicht. Der eigenen Aussage nach, wollte man bewusst wieder zurück zu den Wurzeln – keine Gastmusiker, kein Gesang.
„Out There“ donnert gleich kräftig nach vorn – back to the roots trifft es hier wörtlich. Doch wer die ätherischen Klänge der späteren Long Distance Calling mag, brauch keine Angst zu haben „Ascending“ zeigt erste Anklänge doch so richtig sphärisch wird es bei „In the Clouds“.
Boundless ist ein geniales Werk. Ein aufwühlender Trip fürs Ohr. Augen zu und durch! Live bestimmt ein Hochgenuss!
Al Di Meola – nein nicht Aldi Meola…ist wohl einer der besten Jazzgitarristen, die dieser Planet in den letzten 40 Jahren hervorgebracht hat. Sein aktuelles Album Opus – sein dreißigstes Soloalbum, beweist dies einmal mehr auf bestechende Weise. Eine Prise Latin, eine Prise Weltmusik und ein Hauch Jazz. Ein wenig Drum und Bass hinzu. Fertig ist das Mahl. Dieses Bild ergibt sich nach den beiden ersten Songs „Milonga Noctiva“ und „Broken Heart“, doch epischer und gleichzeitig opulenter instrumentiert geht es mit „Ava’s Dream Sequency Lullaby“ weiter. In 10 Minuten präsentiert Al Di Meola all sein Können – und das besteht nicht wie viele oft glauben aus mit unglaublicher Geschwindigkeit übers Griffbrett zu fegen, sondern wunderbare Klänge aus der Gitarre zu zaubern . Ein absolutes Meisterwerk der zeitgenössischen Gitarrenmusik. Ein absolutes Highlight!
Schlagwörter: Al Di Meola, Craig David, Das Pack, Long Distance Calling, Turntable