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feines Vinyl 29: Jean Michel Jarre – Equinoxe Infinity

feines Vinyl / November 30, 2018
Wir sind bei Folge 29 unserer feines Vinyl Reihe. Dieses Mal möchten wir „Equinoxe Infinity“ von Jean Michel Jarre vorstellen, der mit dem aktuellen Album den Nachfolger seines 1978er Erfolges „Equinoxe“ vorstellt. Doch der französische Altmeister stellt bereits im Vorfeld klar, die Platte ist keine Kopie des Originals, sondern ein vollständig eigenes Werk. Wir möchten hier auch dringend anraten das Album auf Vinyl zu hören. Es ist dafür gemacht und das spürt man im Sound deutlich. Schon der erste Song „The Watchers“ lässt – bei richtiger Lautstärke – die Wände wackeln. Ein dunkler Basssequenzer durchdringt den Raum, bevor ein Arpeggio einsetzt – nur um es dann Abbrechen zu lassen und in „Flying Totems“ überzugehen. Es öffnet sich ein Jarre typischer Klangteppich aus herumwirbelnden Sounds und eingängigen Flächen. Es ist sofort zu spüren, dass JMJ eine andere Herangehensweise gewählt hat. Im Interview mit Laut.de meint er, dass er zwar die Erinnerung an „Equinoxe“ immer wieder durchscheinen lassen wollte, jedoch hier mehr wie bei einem Soundtrack gearbeitet hat. Der Gesamtsound lässt die Nähe zu den Electronica Alben erahnen. Was auch nicht verwunderlich ist, denn diese beiden Platten markieren das Comeback des sympathischen Franzosen, der zwischen 2007 und 2015 völlig aus dem Rampenlicht verschwunden war. Movement 3 – „Robots don’t Cry“ beginnt düster, doch plötzlich setzt ein seltsam vertrautes Beatpattern ein. Wer fühlt sich hier noch gewaltig an „Oxygéne 4“ erinnert? Jarre kopiert sich hier nicht selbst, er hat es bewusst so eingesetzt. Auch gewisse Elemente aus „Equinoxe“ sind gelegentlich zu hören – so der Drumsound aus „Equinoxe 5“ in „If the Wind Could Speak“. Gänzlich herausstechen tut „Infinity“ – waren es vorher eher Sequenzer und Arpeggiopatterns die das Album dominierten ist Movement 6 wesentlich radiotauglicher und songorientierter als die anderen Stücke von „Equinoxe Infinity“. Ebenfalls in diese Richtung geht „The Opening“, das bereits vorab veröffentlicht wurde. Wie lässt sich „Equinoxe Infinity“ bewerten? Am Besten als Ganzes. Einzelne Songs oder Teile herauszugreifen ist möglich und auch konzeptionell möglich, wäre aber vermessen. Das Album ordnet sich im Gesamtwerk gut ein. Es gibt Menschen die würden das Album als Fahrstuhlmusik bezeichnen – hingegen werden „Oxygéne“ und „Equinoxe“ als absolute Meisterwerke angesehen (was sie auch sind) – jedoch würden die Platten heute erscheinen, würden sie dann die gleiche Aufmerksamkeit bekommen wie vor 40 Jahren? Ich möchte das bezweifeln. „Equinoxe Infinity“ ist fast schon als gleichberechtigt in der Reihe der Jean Michel Jarre Alben zu betrachten. Nach dem genialem Comeback mit „Electronica“ ist Jarre aktueller den je! Tolle Platte!    
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