,,We are real American Hardcore!” tönt es von Frontmann Freddy Cricien, Halbbruder von Agnostic Front Legende Roger Miret, in “R.A.H.C.” Mit diesem Shout hat er absolut recht! Im Jahre 1994 erschien MADBALL’s erstes Album “Set it off” . Im selben Jahr sah Schmidti, Ex-Gitarist der Band Vermona Suicide***, sie auf einem Konzert im SO36 in Berlin Kreuzberg. MADBALL waren Supporter von Agnostic Front. Es war Liebe auf dem ersten Blick. Nun, 16 Jahre später, legen sie mit “Empire” ihr siebtes Studioalbum nach. Im August 2010 gaben MADBALL ein Clubkonzert in Nordhausen. Von der Location war Schmidti geschockt, denn er kannte es noch aus eigenen Musikerzeiten, als Vermona Suicide in kleinen Klitschen gespielt haben. Ich selbst war an diesem Abend vor Ort und es war Liebe auf den ersten Riff, außer was die Verwinkelung des Clubs betraf. Clubgigs sind wichtig, um einfach nicht abzuheben, sondern zum alten Spirit zurückzukehren. Jeder hat einmal klein angefangen. Freddy eröffnete die Show mit den Worten ,,This is real Oldschool Hardcore Style!” Die Stimmung war großartig , trotz engstem Raum. Da ist jeder hingegangen, ob HC-Kopfnicker oder im Pit. Hardcore ist eine Geschichte, um den Kopf frei zubekommen. ,,An aller erster Front steht die Familie“, betonte Schmidti, ,,man kann in der ganzen Welt rumreisen und die Brüder verarschen dich nicht. Es ist einfach Familie!” Das Album “ Empire” ist eine Hommage an die MADBALL Familie und an alle Menschen, die sie unterstützen. In den Empire – Texten geht es unter anderem, um das MADBALL Imperium. Was sie sich aufbauten, erreichten und weiter ausbauen werden. Es dreht sich auch darum, über den Tellerrand hinaus zu schauen, um etwas Neues zu entdecken und nicht in der Vergangenheit stecken zu bleiben. Beim Hören des Albums spürt man die selbe Energie, wie bei den vergangenen Alben. Jede Zelle des Körpers fühlt die Power und die Kraft, die in dem Album steckt. Es krachte bei “Shatterproof”, da die Agnostic Front Legende Roger Miret mit shoutet. “Rebel4Life18” ist ein besonderes Stück, welches Suzanne Hendriks-Guerra gewidmet ist, die an einer seltenen schweren Krankheit verstarb. MADBALL organisierten für sie 2009 mehrere Benefizkonzerte, um sie bei der Behandlung finanziell zu unterstützen. Somit steht dieses Album auch dafür, nach vorn zu sehen.
MADBALL haben gezeigt, dass man sich treu bleiben kann, ohne auf der Stelle zu treten. Das Album erfüllt alle Erwartungen. Absolut Genial!
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*** Vermona Suicide existierte von 87/88 bis 1994. Sie waren die erste Hardcore Punk Band aus Lehnin und Umgebung. Benannt wurde Vermona Suicide nach einer Begebenheit, weil die Vermona abgeraucht ist. [Edit: Vermona war ein Musikverstärker aus der DDR. ] Damals gab es noch nicht soviel. Wir hatten ja nichts! Ostpunks waren verpönt und wurden gejagt. Man ging am Wochenende auf irgendwelche Konzerte, unter anderen von Feeling B, die Skeptiker und die Art. Die Rebellion fand im Auffallen statt, denn man wollte nicht so sein wie die anderen. So kam es zustande, dass eine Band gegründet wurde!
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