CRACKDOWN fiel nichts in den Schoß, vielmehr mussten sie ganz unten anfangen. Mühsam ist ihr Weg. Immer wieder setzen sie sich mit Gerüchten, u.a. dass sie eine „Faschoband“ wären, auseinander. Am eigenem Leib bekam ich Abwertungen durch stupide Kommentare zu spüren. Dadurch erkannte ich die Struktur in den Songs und ich weiß nun, um was es geht und worüber es sich dreht. Ich bitte um Respekt den Künstlern gegenüber, die im Gegenzug zu anderen Bands auf den Boden geblieben sind und sich Stück für Stück mit einem enormen Enthusiasmus hoch arbeiten. Und ich verbiete mir gehirnlose Aussagen von Menschen, die sonst nichts auf die Reihe bekommen, zu Hause nichts zu melden haben und ihre Unfähigkeiten auf niederen Niveau austragen müssen. HC bedeutet Zusammenhalt, Treue, Respekt und Familie! Wer die HC Szene noch immer nicht begriffen hat, ist eindeutig fehl am Platz und denen bedarf es keiner weiteren Achtung! Und jetzt ist “Enough is Enough”!
Das Album bietet 13 metallische Hardcore Songs – es ist echt ordentlich umgesetzt und straight in your face! Infektiös wird es beim angehenden brachialen Intro “Kingz from the Eastside” und ansteckend wenn Rüd, Frontmann dieser Band, “Enough is Enough” los shoutet. Dieser Song ist so voller Wut, dass man etwas zerschlagen und den Refrain mit shouten möchte. Ich habe es getestet und es hat funktioniert. Dieser Song wirkt sehr befreiend. Davon existiert eine Videoauskopplung mit mehr als 54 000 Aufrufen bei Youtube. Joe Rilla, bekannter Aggro Rapper aus Berlin, rappte auf Deutsch bei “Unbreakable” am Ende des Songs mit. Es ist schon fett, dass CRACKDOWN in diesem Stück zwei Musikgenre und Sprachen miteinander vermischten. Dieses spezielle Stück ist nicht jedermanns Sache und denen zugewandt, die ein offenes Ohr die für Erweiterung des musikalischen Bewusstseins haben. Man sollte über den Tellerrand hinausschauen können! „Gowing Anger“ startet mit einer Sirenen artigen Trommelwirbel, aggressiven Gitarren Riffs und ordentlichem Bass unterm Arsch. Es haut einem weg, wenn die ganze Band in allen Songs mit shouten. Moshparts sind in jedem dieser Songs vorhanden. „Friends come Friends go“ ist neben dem Biohazard Cover Song „Punishment“ mit ein persönliches Highlight von Rüd, dem ehrgeizigen Kopf dieser Eastside Band, was er mir u.a. im Interview erzählte.
CRACKDOWN bedeutet „Hartes Durchgreifen“ und das ist das, was sie in Musik und Text erzielen wollen. Bandtechnisch hat sich auch einiges getan und dadurch kam eine neues Blut in die Sektion. Die musikalische Entwicklung hat sich durch einen neuen zweiten Gitarristen und neuen Bassisten verändert und sie sind die Folge für ein abwechslungsreiches Album voller Entrüstung. Dieses Album ist anderes als die Vorgänger “Day of Reckoning” und “Blood on the Dancefloor”. Besser und härter! Die Konstellation zwischen den beiden Shoutern Rüd und Jackson fällt in den ganzen Songs besonders auf. Bestimmte Kotz-Wortlaute der Vokallisten in den Songs kann man kaum beschreiben. Diese Scheibe ist ein Rezept für Menschen, die sich gerade wie ein Stück Dreck fühlen. CRACKDOWN sind zu 100% eine D.I.Y Band und sie leben HC4Life. So sollte das sein!
Rüd stand mir erneut für ein kurzes Interview zur Verfügung.
Hey, es steckt viel Herzblut im neuen Album! Es scheint dir viel zu bedeuten?
Ja, es bedeutet mir sehr viel! In der Zeit als wir das Album geschrieben und aufgenommen haben sind viele Dinge passiert, die nicht hätten passieren müssen! Es geht nicht nur um die Musik an sich! Viele Freundschaften sind auseinander gegangen. Viele Kumpels von mir sind heute nicht mehr die, die sie einmal waren und auch der Verlust meines Berufes öffnete mir die Augen. Deswegen sind viele Songs die ich und Jackson geschrieben haben nicht nur dummes “ daher Geprolle“ sondern knall harte Realität!
Bandintern hat sich ja einiges Entscheidendes verändert! Selbst Shouter “Schrö” hat sich verpisst. Was ist passiert? Das ist richtig formuliert, er hat sich verpisst! Nach vier Jahren Bandbestehen und wirklich viel Scheiße, die wir durchmachten, schrieb er einfach per SMS, dass er aussteigt! Da gibt keine Gerüchte zu schüren, dass wir ihn raus geschmissen hätten oder das wir ein Problem mit ihm haben! Er ist gegangen! Den waren Grund wissen wir selber nicht …
Wie bist du zu den neuen Bandkollegen gekommen? Die neuen Bandkollegen sind beides alte Freunde von Thüringer Bands (Carsten – Never Die Alone, Ste – Trinitys Blood). Carsten hatte früher schon öfters bei uns ausgeholfen! Und als “Not am Mann” war, war er zur Stelle! Danke Carsten!
Letztendlich bist du doch zufrieden? Ihr habt euch also gesucht und gefunden! Bin sehr zufrieden! Haben uns gesucht und gefunden – das trifft es ganz gut!
Was Promotion angeht, legst du dich auch ordentlich ins Zeug! Woher holst du den Antrieb? Diesen Antrieb sollte jeder haben, der eine Band hat und ich möchte, dass Leute unsere Musik hören, die wir fabriziert haben! Wir haben weder Label noch Booking Agentur! Wir sind darauf angewiesen alles selber zu machen.
Was willst du mit dem neuen Album erreichen? Ich will damit erreichen, dass Leute die Musik hören und ihren Spaß haben! Und natürlich auch, dass Metal und Hardcore weiterhin ihren Standpunkt vertreten und sich nicht von den neuen Trends verdrängen lässt.
Wer unterstützt dich und die Band?
Leute, die uns promoten, wie z.Bsp.: du mit Interviews! Leute, die unsere Shirts kaufen und tragen und ihren Kumpels sagen: “Hör dir das Album an!” Sowie diejenigen, die immer mal auf diversen Plattformen unsere Songs usw. posten! DANKE!
Sag mal, welcher Song liegt dir am meisten? Bestimmt alle!? Ich persönlich finde unsere neue Scheibe sehr gut, da ich selber Fan dieser Musikrichtung bin, erlaube ich mir mein Urteil! Lieblingssong auf dieser Scheibe ist „Friends come Friends go“ und natürlich “Punishment“. Das ist ein Kindheitstraum einmal “Biohazard” zu covern!
Was bezweckst du mit “Your Nightmare“? Bei “Your Nightmare” geht es um Leute, die sich schon immer das Maul im Internet über uns zerreißen! Irgendwann haben auch wir die Schnauze voll und holen sie uns … Der Text ist natürlich komplett übertrieben! Aber das ist ja in diesem Genre normal! Cannibal Corpse ficken auch niemand mit dem Messer …
“True to the Scene” shoutest du eine Message und bedankst dich darin auch bei Freunden, richtig? Um was geht’s genau? Nicht nur an alte Kumpels, sondern auch an neue Freunde die wir bei Auftritten kennen lernten und eine dicke Freundschaft daraus entstanden sind! Wir stehen nun mittlerweile seit mehr als 4 Jahren auf der Bühne! “True to the Scene” geht an die Leute, die wir heute immer noch auf fast jeder Show von uns sehen, denen kein Wetter zu scheiße und kein Weg zu weit ist! An diese Jungs geht dieser Song!

Schlagwörter: Crackdown, Eastside, Hardcore