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Die Turntable – September 2016

News / Rezensionen / September 15, 2016

out-of Der Spätsommer zeigt sich von der besten Seite und der Herbst verheißt tolle Releases. So kündigen R.E.M. kündigen die Veröffentlichung einer Reissue ihres Erfolgsalbums „Out Of Time“ anlässlich des 25-jährigen Jubiläums an. „Out Of Time“’ erscheint am 18. November in drei unterschiedlichen Formaten: Das 2CD-Set enthält eine geremasterte Version des Originalalbums, Demoversionen der Albumtracks und von zwei nicht auf dem Album befindlichen B-Seiten, sowie einen bisher unveröffentlichten Song. Das 3LP-Set enthält neu gemasterte Vinylversionen des Originalalbums und die Demos. Die 25th Anniversary Deluxe Edition von „Out Of Time“ besteht aus vier Silberlingen mit dem geremasterten Album, den Demos, Liveaufnahmen des Mountain Stage-Auftritts von 1991 (eine Aufnahme mit Seltenheitswert, da die Band mit diesem Album nicht auf Tour ging) und eine Blu-ray-Disc mit Hi-res Audio und 5.1 Surround Sound-Versionen von „Out Of Time“, allen Musikvideos zu diesem Album und dem EPK „Time Piece“ von 1991 mit Studiomaterial, exklusiven Auftritten und mehr. Alle Versionen enthalten ausführliche Begleittexte von Annie Zaleski, Interviews mit allen vier Bandmitgliedern und den Produzenten Scott Litt und John Keane. Mit Songs wie “Losing My Religion”, “Shiny Happy People” oder “Near Wild Heaven” gehört „Out of Time“ zu einem der wichtigsten Alben der Neunziger Jahre.


wilsonSteven Wilson ist im Moment noch mit seiner  Hand.Cannot.Erase Tour beschäftigt – aktuell ist er in Australien unterwegs. Ende des Jahres wird es noch einmal durch Nordamerika gehen. Auch wenn bisher noch kein Nachfolger für sein 2015er Erfolgsalbum angekündigt wurde, hat der umtriebige Musiker mal nebenbei Zeit gefunden zusammen mit Aviv Geffen das fünfte Album von Blackfield aufzunehmen. Die „Blackfield V“ genannte Platte wird im November 2016 erscheinen. Unterdessen wird die 2015 ausschließlich auf Vinyl veröffentlichte Wilson Werkschau „Transience“ doch noch auf CD auf den Markt gebracht. Wilson gibt hier einen umfassenden Einblick in sein Schaffen – angefangen mit seinem ersten Solo Album „Insurgentes“ bis hin zu „Hand.Cannot.Erase“. Die CD Ausgabe bietet mit „Happiness III“ sogar noch einen auf der Vinyl nicht erhältlichen Track – ist er doch auf der EP „4 1/2“ erschienen. Neben den Stücken seiner Solokarriere wurde noch das Porcupine Tree Stück „Lazarus“ in einer Neuaufnahme von 2015 hinzugefügt. Für diejenigen, die mit der Musik von Steven Wilson bisher wenig anfangen konnten bzw. sich einen Einblick in das Wirken des Briten verschaffen wollen sei „Transience“ wärmstens empfohlen!


meat_loaf_braver_than_we_areMeat Loaf ist wahrlich eine der Rockröhren, die als Pfundskerl bezeichnet werden dürfen. Mit seinen Alben Bat out of Hell I + II oder auch Dead Ringer und seiner Zusammenarbeit mit dem Komponisten Jim Steinman wurde er unsterblich. Ursprünglich hatte der Texaner vor 2012/2013 auf große Abschiedstour zu gehen und keine Livekonzerte mehr zu spielen, doch was wäre das Musikgeschäft ohne einen Rücktritt vom Rücktritt. Howard Carpendale oder die Scorpions haben es ja eindrucksvoll vorgemacht. 2016 erscheint mit „Brave Than We Are“ sein 13. Studioalbum – die erste Zusammenarbeit von Steinman und Meat Loaf seit ihrem Rechtsstreit um die Marke „Bat Out Of Hell“ 2006. Die Songs sind allesamt über mehrere Jahre gar Jahrzehnte entstanden und das merkt man den Stücken durchaus an. So hat man u.a. die Ur-Fassung von „Total Eclipse Of the Heart“  (ebenfalls von Steinman komponiert) verwurstet – hier als „Skull Of Your Country“ betitelt. Leider bleibt Meat Loaf selbst sehr stark im Hintergrund. Seine legendäre Stimme ist ein Schatten ihrer selbst. Man merkt Herrn Aday eben doch inzwischen sein Alter und die gesundheitlichen Probleme der letzten Jahre an. Um das zu kaschieren wurde vermehrt auf den Einsatz von Backgroundsängerinnen zurückgegriffen.  Ein würdiges Alterswerk? Leider nicht. Eher der traurige Abgesang eines ehemals verdammt großartigen Sängers. Eine seiner letzten großen Taten „I’ll Do Anything For Love“ ist als Bonus am Ende des Albums neu aufgenommen worden und selbst das Stück ist ein Schatten seiner übermächtigen Vorlage.


kmfdmAuch die aus Deutschland stammenden Begründer des Industrial Rocks – KMFDM liefern neues Material. Sie veröffentlichen am 9. September 2016 „ROCKS – Milestones Reloaded”.

„ROCKS“, ein persönlichen „Best Of“ der KMFDM-Protagonisten Sascha Konietzko und Lucia Cifarelli, die zu den 15 re-interpretierten, re-mixten Stücken sagen, es sei eine „ideale Playlist für ein Live-Set“, zelebriert das 32-jährige Bandbestehen.

Wie schon frühere Langspieler birgt auch „ROCKS“ bekannte Markenzeichen von KMFDM: die häufig verwendeten fünf Buchstaben im Titel, sowie die ikonische, holzschnittartige Grafik von Aidan Hughes aka BRUTE!, der seit 1985 die KMFDM-Optik beisteuert. Dazu der markante Industrial Sound, ein Crossover zwischen Techno/Dance und Heavy Metal, und gewohnt puristische, politische Texte – allesamt Kampfansagen an Ignoranten, Wegseher und Mitläufer, die verdeutlichen, wieso KMFDM seit weit mehr als einem Vierteljahrhundert der Inbegriff und Synoym für Musik der härteren Gangart sind: Industrial Rock. Man darf gespannt sein!


vivieann01_by_sandra_ludewigZu guter Letzt möchten wir euch noch das Debütalbum der Hamburger Singer/Songwriterin Vivie Ann – „Flowers & Tigers“ vorstellen. Komplett durch Crowdfunding finanziert, musste die sympathische Sängerin nicht auf irgendwelche Plattenbosse hören und konnte machen was sie wollte. Genau das merkt man der Platte auch an. Die Stücke versprühen alle eine zarte Leichtigkeit in Kombination mit Hamburger Lebensgefühl. Da gibt es ruhige Balladen und poppig/folkige Ohrwürmer – allen voran „Julia“. Bei Liveauftritten wird sie von einem Gitarristen und Keyboarder begleitet. Vivie Ann spielt selbst eine Standtrommel und auch Keys. Dadurch werden ihre Stücke wunderbar reduziert. Ihre Stimme – die im Weitesten an Amy MacDonald erinnert, macht den Rest. Vivie Ann muss man auf jeden Fall gehört haben und sollte sie auf dem Schirm behalten.



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