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Schandmaul lassen nichts anbrennen

Rezensionen / Oktober 10, 2016

Schandmaul versprechen mit dem Titel ihres neuen Albums Großes: „Leuchtfeuer“ heißt das gute Stück, doch musikalisch ist es kein so richtig großes Feuer geworden.

Ziemlich unvermittelt beginnt „Orléans“, das beim ersten Hören nicht sofort meine Aufmerksamkeit auf sich zieht, sich nach und nach aber doch in mein Herz spielt. Die folgenden Songs sind in bester Schandmaul-Manier, Thomas Stimme ist unverkennbar, aber irgendwie will der Funke nicht so richtig überspringen.

Ein erster Lichtblick ist der Titeltrack „Leuchtfeuer“ – ein catchy Refrain, der sofort im Ohr bleibt, mit einem Text, den man gut mitsingen kann. So stelle ich mir Schandmaul vor, das sind die Songs, die auch live super funktionieren!

Dann flaut die Begeisterung wieder ab. Mal ehrlich, ja, wir werden alle nicht jünger, und sind froh, unsere Freunde zu haben, aber die Songs, die Schandmaul dazu gemacht haben, sind mir einfach zu platt. Da fehlt der Witz, der Charme, den frühere Titel mitgebracht haben.

Zwischendrin immer wieder Geschichten, die sicher ein gutes Buch abgegeben hätten, mich in songform aber einfach nicht kriegen.

„Loreley“ ist da eine Ausnahme, die Geschichte ist auch bekannt, aber schön aufbereitet. Dieser Track kann mit meinem persönlichen Highlight auf dem Album, Leuchtfeuer, durchaus mithalten.

Zum Ende hin wird’s dann auch nochmal romantisch. „Zu zweit allein“ ist ein schönes Duett mit Tarja, das wunderbar die Stimmung des doch eher traurigen Textes auffängt.

Alles in allem kommt der neue Silberling von Schandmaul optisch schick daher. Das Artwork zieht sich durch das Booklet, wirklich schön gemacht. Musikalisch wäre da bestimmt noch mehr drin gewesen. Für Fans der Mittelalter-Rocker sicher hörenswert, mit guten Höhepunkten, ich persönlich hatte aber irgendwie mehr erwartet.


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