„Akephalos“ heißt das neueste Werk der Unzucht. Dabei bedienen sich die Hannoveraner thematisch an der griechischen Mythologie. Akephalos ist demnach ein kopfloser Dämon, der zwar ziemlich kopflos aber weniger dämonisch auch das Albumcover ziert. Kopflos klingt „Akephalos“ aber keineswegs. Allerfeinste Metalriffs erwarten die Ohren des Hörers gleich zu Beginn. „Projektil“ legt ordentlich an Härte und Tempo vor, unverkennbar dabei die Stimme von Der Schulz gepaart mit den für die Unzucht so typischen verzerrten Gesangsparts. Die erste Single, „Nela“, ist ganz unverkennbar Unzucht. Das Wechselspiel zwischen verträumter Melodieführung in den Strophen und ohrwurmverdächtigem Chorus beherrscht die Band seit dem ersten Album. Ganz unverkennbar Unzucht bedeutet aber auch, dass einem das eine oder andere musikalische Thema schon aus älteren Songs bekannt vorkommt.
Romantik und Schmerz
Apropos Thema: Wie bei „Nela“ geht es auch in „Das sichere Ufer“ um die Weiten des Meeres, die für die Hoffnungslosigkeit stehen und die Gewalt, die dieses Element besitzt und dadurch das sichere Ufer, den Hafen noch sicherer wirken lassen. „Das sichere Ufer“ besticht dabei vor allem durch seinen romantisch-verträumten Text. Bei dem Thema perfekt umgesetzt. Ansonsten bewegen wir uns auf „Akephalos“ in einem Themengebiet, das wir von Der Schulz, De Clercq, Blaschke und Fuhrmann gewohnt sind: Schmerz, Verlust (von geliebten Menschen) und Vermissen.
Sie wissen, wie es geht
Neben härteren Tracks wie dem Titeltrack „Akephalos“ oder „Fleisch und Ruinen“, bietet dieses Album viele elektronische Klänge, die zum Mitsingen einladen und auf jedem Festival funktionieren werden. Mit eingängigen Riffs und Melodien ist „Akephalos“ perfekt für die Bühne. Wer allerdings eine ganz neue unzüchtige Seite erwartet, könnte enttäuscht werden. Die Unzucht weiß, was sie tut und wofür sie steht und zeigt das mit dieser Platte einmal mehr.
Die Fans wird es freuen, auch diesmal den typischen Mix aus Alternative, Gothic, Electro und Metal-Elementen serviert zu bekommen, wer allerdings darauf gewartet hat, etwas völlig Neues zu hören, wird auf die nächste Platte hoffen müssen.
Schlagwörter: akephalos, Album, Gothic, Hannover, musik, neu, Rezension, Rock, unzucht
Schlagwörter: akephalos, Album, Gothic, Hannover, musik, neu, Rezension, Rock, unzucht