
Da wären wir mal wieder. Wie ich versprochen habe begeben wir uns heute in eine Zeit des Umbruchs. Der Kalte Krieg ist grade vorbei als eine irische Band mit einem neuen Album an ihren wohl größten Erfolg, „The Joshua Tree“, anknüpfen will. Die Rede ist von U2 mit ihrem 1991 erschienen „Achtung Baby“.
Heute sind U2, neben den Rolling Stones und AC/DC, die wohl größte Rockband der Welt. Ihre aktuelle 360° Tournee ist die finanziell erfolgreichste Tour der Geschichte. Grund genug einem ihrer Meilensteine Tribut zu zollen.
Die Band um den charismatischen, weltverbesserer Bono, gründete sich 1976 in Dublin/Irland. Das Debütalbum Boy erschien 1980 bei Island Records. Die erste größere Aufmerksamkeit erreichte man mit „October“ im darauffolgenden Jahr. Die folgenden Alben War und The Unforgettable Fire, mit der Hitsingle Pride (in the Name of Love), erreichten beide Platz 1 der britischen Charts. Den internationalen Durchbruch hatten U2 schließlich 1987 mit „The Joshua Tree“. Darauf enthalten sind heute noch oft im Radio gespielte Songs wie: Where the Streets have no Name, I still haven’t found what I’m looking for oder With or Without you. Das Album erreichte in aller Welt Spitzenpositionen.
Achtung Baby ist nun der Nachfolger. Aufgenommen wurde das Werk in den Hansa Studios in Berlin. Direkt am Potsdamer Platz, wo Roger Waters im Jahr zuvor sein Opus Magnum, The Wall, mit Künstlern wie Bryan Adams, Paul Carrack oder den Scorpions vor hunderttausenden Zuschauern live aufführte.
Eröffnet wird die Scheibe mit dem gitarrenlastigen „Zoo Station“ und es definiert gleich die Marschrichtung. Krachender Rock und zeitlose Hymnen ! Allen voran ist hier One zu nennen. Oft gecovert doch unerreicht. Zuletzt der Aufguss mit Mary J. Blige. Ein interessantes Cover ist die Version von Johnny Cash. Die dezente Gitarre, der einfühlsame Gesang von Bono und die stimmige Rythmusgruppe von Larry Mullen und Adam Clayton, hier passt einfach alles. „Who’s gonna ride you wild horses“ ist eine viel zu selten im Radio gespielte sehr träumerische Ballade. Meines Erachtens steht das Lied „One“ in Sachen Atmosphäre und Stimmigkeit in nichts nach. Leider wurde der Song auch viel zu selten live gespielt.
Für Wim Wenders‘ Film „Bis ans Ende der Welt“ lieferten U2 den Titelsong, „Until the End of the World“. Man hat das Gefühl einen Roadmovie zu hören. Neben den „Wild Horses“ ist „Mysterious Ways“ mein persönlicher Lieblingssong des Albums. Das sich quer durch den Song tragende zentrale Gitarrenriff kombiniert mit dem bekannten Chorus, ist in dieser Kombination ein perfekter Livesong. Hier zeigt sich wiedereinmal die musikalische Einheit der Band. Bono als Kopf, The Edge als Herz, Adam Clayton als Beine und Larry Mullen als Fuß.
Nicht vergessen werden darf Ultraviolet. Auf der 360 Tour wurde der Song meist im Zugabenteil gespielt. Der Song beginnt sehr ruhig und explodiert förmlich zum Ende hin. Perfekt für eine Liveshow.
Fazit:
Ein würdiger Nachfolger zum Joshua Tree. Ettliche Songs sind fester Bestandteil der U2 Liveshow. One oder Mysterious Ways dürfen bei keinem Konzert fehlen.
Im nächsten Teil der Serie gehen wir wieder gut 25 Jahre zurück in die Vergangenheit. Es es geht um Haustiere und der Obsession eines Genies !
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