Am 26.12.2010 waren wir auf der “Berlin Angst” Tour im Chemnitzer AJZ. Auf die Fresse bekam man von “Of Quiet Walls”, “The Sleeper”, “Teamkiller“, “Final Prayer” und “War From a Harlots Mouth”. Ich erfragte Felix Grammer, Gitarist von Teamkiller, nach einem letzten Interview. Er gewährte es und gab mir seine Kontakt Mail Adresse. Am 8.01.2011 findet die Final Show von Teamkiller im Stuttgarter Jugendhaus West statt. Bei diesem Abschied werden „Final Prayer“, „Bleed Into One“ und „Coldburn“ mit dabei sein.
Rest in Peace!
Hallo Felix, alles gut bei Dir?
Ja.
Seid ihr gut bei dem fucking Schneechaos nach Hause gekommen?
Ja, aber ein richtiges Chaos haben wir garnicht erlebt. Es ist schon uncool direkt nach einer Show bzw. ganzen Tour noch über Nacht so lange bei Schneefall & Co. heim zu fahren, aber Jan musste um zehn bei der Maloche auf der Matte stehen, von daher ging es nicht anders. Im Endeffekt hatten wir diesmal Glück, denn vom belgischen Ghent nach München haben wir z.B. geschlagene 20 Stunden gebraucht.
Wie hast du das letzte Ostdeutschland Konzert in Chemnitz empfunden?Das Publikum war wahrlich sehr schwierig!
Ja? So “sehr schwierig” habe ich das garnicht empfunden. Ich glaube neben uns hatten Final Prayer, War From A Harlot’s Mouth und wohl auch das Publikum selbst etwas unter der Kühle und der meinem Geschmack nach etwas zu hohen Bühne zu leiden. Man kann nicht erwarten, dass das Publikum auf jeder Show geisteskrank durchdreht und sich ein Bein ausreist. Die die sich bei uns bewegt haben, egal ob Mosh, latentem Circlepit oder Kopfnicken haben auf jeden Fall alles richtig gemacht, danke dafür!
Nach 7 Jahren, 5 Alben und vielen Auftritten folgt die Auflösung – aber Warum?
Genauer gesagt gibt es von uns ein Demotape, eine Split 7“, zwei EPs und zwei Alben (jeweils CD und Vinyl).[Anm.d.Red.: Gott, bin ich blöd … meine Fresse!] Die Entscheidung, dass wir uns auflösen werden fiel bereits Anfang des Jahres 2010. Wir standen an einem Punkt an dem wir überlegt haben wie es weitergeht, persönlich und musikalisch, und kamen in vielen Gesprächen zu dem Entschluß, dass es jetzt, nach sieben Jahren, für uns der beste Zeitpunkt ist um aufzuhören. Diese Entscheidung fiel uns natürlich trotzdem sehr schwer, nach all den intensiven Jahren die wir gemeinsam erlebt haben. Mit unserem neuen Album „Bound to Samsara“ schließt sich für uns, auch musikalisch, der Kreis. Wir werden auch nach dem Ende von Teamkiller weiterhin Musik machen und in der Szene aktiv sein, es ist ja nicht so, dass wir jetzt in Rente gehen. Für Teamkiller ist einfach der richtige Zeitpunkt jetzt gekommen!
Was war das beste Erlebnis in der Bandgeschichte?
Es gab in den Jahren viele sehr positive wie auch negative Erlebnisse auf allen Ebenen. Als Band ist man ja gemeinsam im Proberaum am Songschreiben und üben, unterwegs im Bus, auf der Bühne, im Studio, mal trifft man sich um was zu planen und besprechen etc. Ich glaube die schönsten Momente waren immer die als wir gemeinsam Stolz waren auf eine unserer Meinung nach sehr fette Show oder abschlossene Aufnahme. Manchmal gibt es auch beim Songschreiben im Proberaum „magische Momente“ in denen man sich blind versteht und alle unabhängig voneinander eine „das ist der Hammer, lasst uns das so machen“-Gänsehaut bekommen.
Welches das meist Verdammte?
Auf Tour gab es schon manche Tiefpunkte, wenn einem am Arsch der Welt die Karre verreckt oder wenn man eine Show absagen muss weil jemand krank ist oder kurzfristig arbeiten muss. Persönlich hatten wir auch schon Differenzen, die wir sehr direkt ausgetragen haben – das kann natürlich auch mal heftig sein. Im Großen und Ganzen überwiegt das positive natürlich unheimlich: ey, was gibt es geileres als mit Freunden Musik zu machen und die Welt (oder ein Stück davon) gemeinsam unsicher?
Wie haben sich Musikerkollegen zur Auflösung geäußert?
Die meisten sind traurig, dass wir uns jetzt nicht mehr gemeinsam touren können und sie die backstages alleine mit jugendlichen „Beatdown“ „Bands“ teilen müssen. Viele hätten uns gerne noch öfters mit den Songs der neuen Platte gesehen, aber die meisten haben auch Verständnis.
Sind schon neue Projekte in Planung?
Jaein. Jan spielt ja eh noch bei Empowerment und wir anderen drei werden auf jeden Fall weiter Musik machen, aber es gibt noch nichts konkretes. Wir werden ersteinmal Teamkiller einen würdigen Abschluß bereiten und dann sieht man weiter.
Am 8. Januar 2011 ist euer Abschiedskonzert, wie geht es Euch allen damit?
Momentan, nach dem Release von “Bound to Samsara” und zwischen letzter Tour, Weihnachten, Silvester und den Vorbereitungen für die letzte Show, sind wir glaube ich alle noch zu beschäftigt um uns wirklich in Ruhe damit auseinanderzusetzen. Andererseits haben wir dieses Ende ja schon seit langer Zeit geplant. Wie man es dreht und wendet: ich denke wirklich realisieren, dass es die Band nicht mehr gibt werden wir erst nach ein paar Monaten, wenn man mal zuhause auf dem Sofa sitzt und denkt “shit ich hätte jetzt echt Bock mit den Jungs zu spielen” oder sich abundzu an gemeinsame Erlebnisse erinnert und denk “man das war schon eine geil damals”.
Was erwartet uns auf dem Abschiedskonzert? Gibt es noch ein Special?
Neben einem super Line-Up mit Coldburn, einer noch recht jungen Band die grade eine neue 7″ rausgebracht haben und unseren langjährigen Freunden und Gefährten Bleed Into One und Final Prayer, werden wir natürlich nicht eine Show wie jede andere spielen sondern haben uns etwas besonderes einfallen lassen, klar. Was das ist wird aber vorher nicht verraten. Dabei sein ist alles!
Möchtest du den Fans und den befreundeten Bands etwas mitteilen?
Kommt alle auf unsere letzte Show!
Schlagwörter: Hardcore, Teamkiler