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Die Rolling Stones und die Sweet Summer Sun

Rezensionen / November 14, 2013

rolling stonesIn den fünfzig Jahren ihrer Bandgeschichte sind die Rolling Stones durch so ziemlich alle Höhen und Tiefen gegangen, die man sich als Band vorstellen kann. Jedoch sind sie dem Rock ’n Roll immer treu geblieben. Dies bewiesen sie auch auf ihren Konzerten zum 50. Bühnenjubiläum in diesem Jahr. Unter anderem spielten sie erstmals beim legendären Glastonbury Festival. Der vorliegende Konzertfilm wurde im Sommer 2013 im Hyde Park in London aufgenommen. Eins vorweg..sie haben es noch immer drauf und dabei immer dran denken: „It’s only Rock ’n Roll, but I like it“

Etwas verwunderlich war es schon, dass die Roling Stones nur wenige Konzerte zum Jubiläum ankündigten. War man doch immer relativ gigantische Welttourneen gewohnt. Umso besonderer der Auftritt im Hyde Park, welcher von Paul Dugdale umwerfend in Szene gesetzt wurde. Vielmehr sind es zwei Konzerte die hier mitgeschnitten wurden, das vom 6. Juni und das vom 13. Juni. Die Sonne hängt tief am Horizont als Mick Jagger und Co. mit Start me Up die Bühne betreten. Es hat schon cineastischen Wert, wie die Bilder hier wirken. Die Kamera ist immer mitten drin und der Schnitt ist perfekt auf die Musik abgestimmt. Ob es nun Keith Richards legendäre Licks sind, Charlie Watts der den Drumbeat trockener als die Sahara herüber bringt oder Mick Jagger der das Publikum um den Finger wickelt und mit ihm spielt, die Rolling Stones haben es immernoch drauf. Man kann sagen, sie seien alt geworden oder sind nur auf Nostalgietour, doch mal ehrlich, wer schafft es mit 70 Jahren noch solch ein Feuerwerk abzuliefern und mit einem Livealbum von Null auf Eins in die deutschen Charts einzusteigen? Klar ist es eine Art Nostalgie und die Setlist leicht vorhersehbar, doch Songs wie Brown Sugar, Sympathie for the Devil, Ruby Tuesday oder Jumpin Jack Flash sind nunmal zeitlos. Zumal bis auf Doom and Gloom keine Nummer jünger als 30 Jahre ist.

Die Show strotzt nur so vor Highlights und Gimmicks. 44 Jahre nach seinem ersten Auftritt, übrigens an gleicher Stelle, steht Gitarrist Mick Taylor – damals als Ersatz für den verstorbenen Brian Jones, wieder mit den Rolling Stones für Midnight Rambler auf der Bühne. Bill Wyman spielte bei den Shows in England ebenfalls mit, lehnte aber den Auftritt im Hyde Park ab, da er kein Nostalgiker sei…nun ja… Für You can’t always get what you want, holte man sich den London Youth Choir auf die Bühne. Diese Version, kann man ruhig als die Definitive bezeichnen.  Zu guter letzt folgt das unvermeidbare (I can’t get no) Satisfaction – nochmals mit Mick Taylor auf der Bühne. Der einzige Song, der eigentlich austauschbar wäre.

Alles in allem, ein grandioser Konzertfilm. Stimmungsvolle Kamerfahrten, toller Schnitt. Der Ton und das Bild sind ebenso sehr gut. Was man sich jedoch fragen muss, wieso ist das Konzert auf der DVD nicht komplett. Zwar sind im Bonusmaterial noch Emotional Rescue, Paint it Black und Before they make me Run vertreten, doch ist auf der LP/CD neben beiden zuerst genannten, noch Tumblin Dice vorhanden. Doch man will nicht meckern, das Konzert lohnt sich und ist auf jeden Fall einer der Konzertfilme des Jahres. 10/10!


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