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Schiller zeig uns die Sonne und nächstes mal mehr Gitarren…

Rezensionen / Oktober 23, 2012

Christopher von Deylen aka Schiller hat Anfang Oktober 2012 mit „Sonne“ sein nunmehr siebentes Studioalbum veröffentlicht. Getreu seiner Tradition hat von Deylen wieder ein Leitmotiv gewählt, unser Zentralgestirn.

Wie es seit einigen Jahren bei Schiller üblich ist, kommt das Album als Deluxe Edition (CD/DVD), Doppel-Vinyl Edition, Limited Super Deluxe Edition (2xCD/2xDVD) und zu aller Verwirrung noch die Limited Ultra Deluxe Edition (Vinyl, DVD,CD + Leinwanddruck und Gutschein für einen SecretGig) auf den Markt. Warum man solch eine Veröffentlichungspolitik fährt, erschließt sich mir nicht. Wir haben die Deluxe Edition vorliegen und werden diese besprechen.

Die DVD beinhaltet neben dem Kurzfilm „Solaris“ sowie „Vier Augen“ – einen vier Songs umfassenden Einblick in das „Atemlos live Konzert“,  einen Mitschnitt der Klangwelten Tour 2011, aufgenommen im Ballhaus Neue Welt in Zwickau. Wir durften vom Konzert im Steintor Variete in Halle berichten. Prinzipiell handelt es sich um das gleiche Set, wirkt aber an manchen Stellen deutlich kraftvoller als am Anfang der Tour. Warum jedoch, genau wie auf der Atemlos DVD der „Nachtflug“ und zusätzlich noch „Playing with Madness“ herausgeschnitten wurde, ist mir schleierhaft. Wobei erstgenannter Song einer der beliebtesten im Live Set von Schiller ist.

Nun zu „Sonne“ – Wir bekommen in der normalen Edition insgesamt 16 neue Tracks auf die Ohren. Prinzipiell lässt sich sagen, dass von Deylen dem Weg, welchen er mit Atemlos eingeschlagen hat, weitgehend folgt. Nach dem typischen Opener „Willkommen in der neuen Welt von Schiller“ eröffnet sich mit Solaris, getragen von Synthie und Streicherklängen eine Reise durch unser Sonnensystem.

Den Titeltrack lässt er dieses Mal  – wen wundert’s, führt doch momentan leider kein Weg in der deutschen Musiklandschaft an ihm vorbei,von dem“Grafen“ von Unheilig singen. Instrumental ist der Song ohne Frage eine klasse Nummer, denn mit Gesang wirkt der Song deutlich flacher. Irgendwie bekommt man ständig das Gefühl, einen Schiller Remix von „Geboren um zu Leben“ zu hören. Glücklicherweise handelt es sich nur um ein Lied.

Wie bei Schiller üblich, verpflichtete von Deylen eine illustre Riege an weiteren Gastsängern. So hören wir dieses mal: Meredith Call; Kate Havnevik, welche schon auf Atemlos zu hören war; Adam Young; Tim Brownlow und Pierre Maubouché. Auf der Limited Edition ist u.a. Andrea Corr zu hören. Leider fehlt dieses mal wieder die charakteristische Stimme von Jette von Roth, genauso wie Kim Sanders. Wobei die Songs mit Meredith Call am deutlichsten hervorstechen.

Wie erwähnt, ist Sonne eher im Stile von Atemlos gehalten. Was heißen soll, eher ruhige und sphärische Klänge (Reprise, Sonnenwelten). Schnellere, tanzbare, Nummern genau wie der Einsatz von Gitarren o.ä. sind eher selten. Ausnahmen sind hierbei beispielsweise: Kon-Tiki (na wer kennt noch Thor Heyerdal ?) und Epic Shores. Es bleibt jedoch auf die Livetour zu hoffen, wo traditionell akustische Drums, Bass und Gitarre dabei sind.

Alles in allem ist Sonne kein schlechtes Album. Der Sound ist wie immer großartig und wie so oft bei Schiller, ist es perfekt für einen gemütlichen Abend, mit Kopfhörer, Wein und Buch. Es wirkt nur oftmals so, als hätte Christopher von Deylen manche Songideen nicht konsequent zu Ende geführt. Weiterhin hätte manchem Song ein schnelleres Tempo gut getan. Als Beispiel, wie es anders sein kann, sei  „Tag und Nacht“ genannt. Von vorn bis hinten, nahtlose Übergänge, stimmige Songauswahl, perfekte Melodien die sich ins Gehör brennen mit genialen Gaststars. Dies fehlt irgendwie bei „Sonne“.  Höhepunkte sind: Kon-Tiki; Sonnenwelten, Solaris und Epic Shores. Tiefpunkt ist eindeutig der Titeltrack, wie gesagt als Instrumental genial! Die DVD ist super, stimmiges Ambiente, leider fehlen zwei Songs im Klangwelten Konzert! Von daher gibt es 8/10 Punkte. Das Album erhält 6,5 Punkte. Alles in allem also 7,5/10 Punkte.

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