Breaking

Steve Hackett – live im Haus Auensee 2013

Konzerte / Konzertfotos / Mai 2, 2013

 IMG_0895Steve Hackett – seines Zeichens englischer Gitarrist und von 1970 – 1977 Mitglied von Genesis – ist momentan auf großer Genesis Revisited Worldtour. Am 29. April machte er Station im frisch renovierten Haus Auensee in Leipzig. Wir trafen ihn am Konzerttag zu einem ausführlichen Interview, welches demnächst hier zu lesen sein wird.

Während Phil Collins, Mike Rutherford und Tony Banks 2007 zuletzt auf Tour waren und sich vorwiegend der Musik aus der Periode nach 1977 widmeten, lässt Steve Hackett die Progphase der Band wieder aufleben – wer somit auf Songs wie Land of Confusion oder Turn it on again hofft, wird bitter enttäuscht. Das die Marke Genesis immernoch ein kräftiges Zugpferd ist, beweisen die Ticketverkäufe. Fast alle Spielstätten der Europatour sind ausverkauft oder annähernd.

Bereits 1996/1997 nahm Hackett mit Genesis Revisited I einige Neuinterpretationen von Songs aus der Zeit zwischen Nursery Crime und Wind & Wuthering auf. 2012 kam, gewürzt mit vielen bekannten Gastmusikern so Steven Wilson oder Steve Rothery, der zweite Teil auf den Markt. Im Mai folgt eine Selektion aus dem Doppelalbum sowie Carpet Crawlers feat. Ray Wilson. Die Liveband umfasst: Nad Sylvan (Gesang); Lee Pomeroy (Bass); Rob Townsend (versch.); Roger King (Keys) und Gary O’Toole (Drums). Bassist Pomeroy ist übrigens ein Schwergewicht in der englische Musikszene. So war er in der Tourband von Take That und spielte beim Queen Diamond Jubilee im vergangenen Jahr.

 IMG_0837Mit „Watcher of the Skies“ wurde dem Publikum einen Vorgeschmack für die nun folgenden zweieinhalb Stunden geliefert. Flächige Synthiesounds, ein stimmungsvoller Gesang, Tempi- und Taktwechsel – eben typisch Genesis der 70er Jahre. Hackett liefert eine Klangreise quer durch seine Schaffensperiode bei Genesis. Einen ersten Höhepunkt lieferte die Band mit „Firth of Fifth“ ab. Während Genesis dieses klassische Beispiel epischer Progmusik selten in ihrer Vollständigkeit aufführten und es auf den letzten Touren auf das Solo beschränkten, wurde es hier in seiner Gesamtheit präsentiert. Der Song mündet in einem äußerst stimmungsvollen und emotionalem Gitarrensolo. Nicht zu unrecht gilt es als eines der Bekanntesten von Steve Hackett. Sänger Nad Sylvan schaffte den Spagat sich nicht zu sehr als Peter Gabriel bzw. Phil Collins Kopie zu präsentieren mit Bravour. Auch wenn er von Zeit zu Zeit gerade in den höheren Tonlagen seine Probleme hatte. Dies kann jedoch auch dem Tourstress geschuldet sein – who knows. Mit Afterglow und I know what I like – übrigens der erste Singlehit von Genesis – gab es wieder zwei Songs, welche ebenso auf der „Turn it on again“-Tour gespielt worden sind. Auch wenn sie damals nicht schlecht klangen, wirkte es bei Steve Hackett deutlich organischer. Zum Abschluss des Hauptsets bot die Band das legendäre „The Musical Box“ und „Suppers Ready“. Beide Songs gelten unter Fans als Inbegriff der Progmusik. Bevor Hackett das Publikum in die Nacht entließ, präsentierte er ein leicht umarrangiertes „Los Endos“.

Was bleibt nun von diesem Abend hängen? Ganz einfach…die Musik von Genesis der 70er Jahre wurde hier in modernem Gewand exellent dargeboten. Steve Hackett ist und bleibt der Gitarrist der diese Songs mitgeschrieben hat. Für ihn ist Personenkult nicht wichtig, die Musik steht im Vordergrund. Fast schon beschämt bedankt er sich vom frenetischen Applaus der Zuschauer. Wer die Chance hat, sollte sich unbedingt eines der Konzerte ansehen. Was hier geboten wird, ist die große Kunst der Musik. Ausserdem könnte es das letzte Mal sein, dass Steve Hackett ausschließlich mit Genesis Material tourt.

Galerie:

(zum Vergrößern dreimal klicken)


Schlagwörter: , , ,




Previous Post

16. Courage Konzert

Next Post

Buchtipp: Barbara Mürdter: Woody Guthrie – Die Stimme des anderen Amerika





You might also like



0 Comment


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.


More Story

16. Courage Konzert

Zum 16. Mal hieß es am 30. April - Leipzig zeigt Courage. Was als Protest gegen einen Nazi Aufmarsch begann hat sich zu einer...

May 1, 2013