Breaking

November News

News / November 9, 2014

postcardsDer November, oft ein grauer Monat, in diesem Jahr ist er im musikalischen Sinne ein äußerst bunter Monat, der vor allem von zwei Releases überschattet wird. Einmal erscheint The Endless River, das Abschiedsalbum von Pink Floyd und am Ende des Monats Rock or Bust von AC/DC – die in diesen Tagen leider auch mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam machen. Ihr Drummer Phil Rudd wurde wegen Anstiftung zum Mord angeklagt. Diese wurde jedoch zwischenzeitlich wieder fallen gelassen. Ob er auf der kommenden Welttour dabei sein wird, ist derzeit fraglich.

DeSerter. Ein Mann, ein Mikro, ein PC, mehr nicht. Das Album „The Good Life“ klingt dabei wie eine Rückbesinnung auf die Achtziger. Level 42, Living in a Box oder auch Rick Astley sind hier deutlich hervorzuheben, die einem beim hören förmlich ins Ohr springen. DeSerter sieht sich als europäischer Fahnenflüchtiger aus dem Musikbiz, dessen Markt, nach eigener Aussage, höchstens noch in einer Wahnvorstellung existiert. Die Platte hat durchaus einige Ohrwürmer, jedoch hat man zu oft das Gefühl, „das habe ich doch schonmal irgendwo gehört“. Achtziger Fans sollten „The Good Life“ mal anhören.

Doch auch neben diesen großen Releases erscheint eine Menge neuer Musik. Anfangen wollen wir mit Mrs. Greenbird. Die eigentlich als einzige Castingshowsieger, wirklich ernstzunehmen sind. Das Folkduo Sarah Nücken und Steffen Brückner schreibt zum Großteil seine Songs selbst und lässt sich nicht in ein spezielle Schema drücken. Mit Postcards bringen die beiden nun ihren follow up zum Debutalbum von 2012 heraus. Aufgenommen wurde die Platte in DER Stadt für Folk & Country – in Nashville und dem Produzenten von William Fitzsimmons – Marshall Altman. Schon bei ihren X-Factor Auftritten bewiesen die beiden, dass Sie ihr Handwerk verstehen. Sie schafften es angestaubte Nummern wie You’re the one that I want oder den Blitzkrieg Bop in Folk zu spielen und dabei gut zu klingen. Postcards ist nun das erste Album, das völlig ohne Cover auskommt. Der Hörer bekommt hier 12 Songs geballter Folk & Country auf die Ohren. Es mag auch an Nashville liegen, aber irgendwie erinnert das Album beim hören immer wieder an June Carter und Johnny Cash – ohne den dröhnenden Bass von Cash. Ob es nun „mit dem Fuß-Wipp“ Songs wie Everyone’s the Same oder Good Ole Ricky, oder zarte Balladen wie Dark Horses sind, Mrs. Greenbird beweisen einmal mehr, dass sie sich aus dem Castingkitsch befreien konnten und ehrliche, handgemachte Musik  für schöne Stunden machen. Vorallem müssen sie sich nicht hinter amerikanischen Größen verstecken. Einziger Kritikpunkt, gelegentlich gleichen sich manche Songelemente. Das kann über kurz oder lang zu Abnutzungserscheinungen führen. Prädikat: wunderbar.

se shepherdWir möchten euch in diesem Monat auch auf eine gute Sache hinweisen. Michael Tenten, langjähriger Aktivist bei Sea Shepherd und Musiker, hat einen Sampler zur finanziellen Unterstützung von Sea Shepherd zusammengestellt. Ein internationales Aufgebot an Bands wie Debauchery, Die Apokalyptischen Reiter, Inner Sanctum, Neurotox u.v.a. verneigen sich mit ihren Songs vor einer der bedeutsamsten Organisationen zum Schutz der Meere! Michael selbst war gerade auf dem Segelboot Pegasus unterwegs im Einsatz bei der Sea Shepherd Operation Grindstop 2014, rund um die Klarkvik Färöer Inseln. Alle Einnahmen dieser Platte kommen Sea Shepherd zu Gute! Ausserdem gibts noch ganz kräftig was auf die Ohren!

NAO-TTD-cover-artIm Progsektor haben NAO – North Atlantic Oscillation mit The Third Day ihren Nachfolger zu Fog Electric abgeliefert und bewiesen, dass man sich mit jeder Platte weiterentwickeln kann. Wobei die Bezeichnung Progrock hier eigentlich falsch ist. Vielmehr ist es atmosphärischer Alternativerock mit einer Prise Elektro. War Fog Electric ein eher ätherisches bzw. sphärisches Album ist The Third Day zwar immernoch in dieser Richtung, jedoch geht es deutlich nach weiter nach vorn, fast schon in Richtung Coldplay. Nur dass sich die Band um Frontman Sam Healy hier qualitativ mehr als deutlich von Chris Martin & co abgrenzt. Vielschichtig bei absolut klarem und druckvollem Sound und mäandrierende Songs, so präsentiert sich The Third Day. Dies bewies auch schon die Vorabsingle August, dass sich vorallem durch seine eingängige Hookline ins Ohr frisst. Man ist erstaunt wie sich bei jedem Hören neue Welten erschließen. Anspieltipps: Pines of Eden, Penrose und…ach das gesamte Album ist ein Hörerlebnis! Fans von Anathema, Pink Floyd, Coldplay etc. müssen diese Band einfach mögen! Danke Kscope!


Schlagwörter: , , , , , , ,




Previous Post

Einstürzende Neubauten: Lament

Next Post

Pink Floyd im Endless River





You might also like



0 Comment


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.


More Story

Einstürzende Neubauten: Lament

Eine lamentierende Bedeutung. Eine warme Stimme. Unterlegt in tiefe Klänge, die eine Wortwahl der Gelehrtheit zieren. Krieg,...

November 7, 2014