Die Genesis Revisited Tour im Frühjahr 2013 war die bis dato mit Abstand erfolgreichste Konzertreise von Steve Hackett seit seinem Ausstieg bei Genesis im Jahr 1977. Nach dem schon im Oktober 2013 eine Live DVD + CD aus dem Hammersmith Auditorium mit Gästen wie Steve Rothery (Marillion) oder John Wetton (King Crimson/Wishbone Ash) veröffentlicht wurde, wird jetzt noch die Show aus der Royal Albert Hall veröffentlicht. Dies mag dem einen nach Abzocke riechen, doch vom Ambiente her ist diese Show ohne Frage die bessere. Von den Sons ist der Release ähnlich zum Vorherigen,das Set wurde etwas umgestellt – so bildet nicht mehr Dancing with the Moonlight Knight den Opener sondern Dance on a Volcano . Ripples in einer einfühlsamen Akustikfassung – gesungen von Hacketts Schwägerin Amanda Lehmann und Carpet Crawlers – von Ray Wilson performt sind neu. Wilson sind ebenfalls noch bei I know what i Like. Weitere Gäste sind der o.g. John Wetton und der Flower Kings Sänger Roine Stolt. Dieser kommt als zusätzlicher Gitarrist bei The Return of the Giant Hogweed. Hackett und Stolt spielten diesen Song schoneinmal zusammen mit Transatlantic.
Soundtechnisch gibt es absolut keine Aussetzer. Von Zeit zu Zeit wirkt die Abmischung etwas inhomogen, doch dies soll nicht als Makel gelten. Live at Royal Albert Hall ist eine tolle Rückschau auf eine großartige Tour! 9/10 Punkten!
Mehr in Richtung Artrock bewegt sich unser anderer Kandidat im Juni. Anubis aus Australien bringen mit „Hitchhiking to Byzantium“ ihr drittes Album heraus. Die beiden Vorgänger „230503“ (2009) und „A Tower of silence“ (2011) sind von der Presse bereits hochgelobt worden. Ich gebe zu ich kannte beide Alben bisher nicht. Der aktuelle Release besticht durch seine eingängigen und vorallem floydigen Sounds. Eine gewisse Nähe zur Artrock Legende aus Cambridge ist nicht zu überhören. Mal sind es epische Synthieflächen, mal eingängige Gitarrenriffs. Dennoch kopiert man hier nicht. Die Band versucht immer ihre eigene Linie zu finden. „Hitchhiking to Byzantium“ ist nach Aussage von Gitarrist Dean Bennison kein Konzeptalbum im Sinne einer gemeinsamen Hintergrundstory. Vielmehr haben sie alle ein ähnliches Thema. Hier ist es das Älterwerden und der Versuch Dinge besser zu machen. Anspieltipps: der Titeltrack, Dead Trees und Crimson Stained Romance. Wer auf gepflegten Artrock steht, sollte der Band einmal eine Chance geben. „Hitchhiking to Byzantium“ – eine Platte von Down Under mit einer Idee Pink Floyd. Genau das Richtige für den Sommer. Das Artwork ist übrigens auch eine Augenweide. 8/10!
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