Sein Name ist Christopher von Deylen und er ist Schiller. Spätestens wenn diese Worte bei einem Konzert ertönen, gibt es kein Halten mehr für die Zuschauer. So nun auch bei der Klangwelten Tour 2011. Doch was diese Konzertreise von den Üblichen unterscheidet, lest ihr hier. Wir waren für euch im Steintor Varieté in Halle/S. dabei.
Eher seriös wirkte es am vergangenen Donnerstag im etwa 1000 Personen fassenden Theatersaal des Steintor Varietés. Die Magie Schillers war schon beim Einlass zu spüren.Leise schallten seichte Klänge aus den mehr als 10 Lautsprecherboxen die im Raum verteilt waren.
Als pünktlich um 20:00 die Lichter ausgingen, brandete lautstarker Beifall auf, langsam wurden die Bühnenlichter hochgefahren und der Blick auf die vier Musiker wurde frei. Wer sich jetzt wundert wieso nur vier Personen anstatt der sonst üblichen sechs, auf der Bühne standen, dem soll gesagt sein, die Klangwelten Tour wurde von Christopher von Deylen extra als eine Art Kammermusik konzipiert.

Während bei den anderen Schillertouren noch ein Gitarrist, ein Bassist sowie mehrere Vokalisten dabei sind, geht es bei den Klangwelten um „Elektronik pur“. Geboten werden soll ein Querschnitt aus allen Alben. Mit dabei sind neben von Deylen noch: Cliff Hewitt und Ralf Gustke (beide Drums) sowie Christian Kretschmar (Synthie). Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist der glasklare surround Sound. Selten erlebt man bei einem Konzert solch guten Klang.
Begonnen wurde der Abend mit „Tiefblau“ und „Salton Sea“ vom 2010 erschienen Atemlos. Erster größerer Jubel brandete bei „Schiller“ auf, was eigentlich DIE Erkennungsmelodie des Projektes ist. Im weiteren Verlauf gab es mehrere Stücke die sonst eigentlich mit Gesang aufgeführt worden sind, doch da es an diesem Abend um den elektronischen Klang ging, wurden die jeweiligen Gesangsparts garnicht so vermisst. Ungewöhnlich für ein Schiller Konzert ist die Pause mitten im Set, die mit „Ein schöner Tag“ eingeläutet wird.

Während das Licht und die Lautstärke im ersten Teil doch noch etwas sparsamer dosiert waren, wurde es dann im Zweiten mehr hochgefahren. Hier gab es dann beispielsweise die beiden Titeltracks der Alben „Atemlos“ und „Sehnsucht“. Oft hatte man das Gefühl das Publikum springt gleich auf und lässt sich von der Musik treiben, doch wie bei einem vollbestulten Konzert, oftmals, üblich, blieb man sitzen. Erst nach dem die letzten Klänge vom „Glockenspiel“ verklungen waren und die Band sich verbeugte, gab es stehende Ovationen für die Musiker. Als erste Zugabe gab es dann „Playing with madness“. Doch es wurde nicht zum Albtraum. Als zweite Zugabe gab es den „Nachtflug“ vom Album „Tag und Nacht“. Ein wenig hatte man das Gefühl das Konzert und die Stimmung kulminierten in diesem Lied.
Was bleibt hängen ?

Ein äußerst spannender und oft mals auch mitreißender Abend. Wer die Chance hat, sollte sich unbedingt eines der Konzerte der Klangwelten Tour reinziehen. Am besten, Augen zu und sich treiben lassen….Nicht umsonst durfte Christopher von Deylen mit Musikgrößen wie Mike Oldfield oder Midge Ure zusammenarbeiten.
Ob es eine Live CD oder DVD zur Tour geben wird, ist noch nicht bekannt. Jedoch wäre es sehr ungewöhnlich, da es eigentlich zu jeder Konzertreise von Schiller ein Livedokument gab. Mal sehen was die Zukunft so bringt.

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