Crossfaith – das sind Kenta Koie am Gesang, Tatsuya Amano am Schlagzeug, Hiroki Ikegawa am Bass, Kazuki Takemura an der Gitarre und Terufumi Tamano am Synthesizer. Im November 2006 gründete sich die Trancecore-Band in Osaka, die erste Demo gab es 2008 unter dem Titel Blueprint of Reconstruction und 2009 folgte dann ihr erstes Album The Artifical Theory for the Dramatic Beauty, welches ein rohes, sehr westlich angehauchtes Erstlingswerk war und sich als Geheimtipp in der Szene einen Namen machte. Ihr zweites Album, The Dream, The Space, wurde 2009 bereits von Andrew Wade, der unter anderem für seine Arbeit mit „A Day To Remember“ bekannt ist, gemastered und klang ausgereifter, düsterer und atmosphärischer. Der internationale Durchbruch gelang Crossfaith schließlich 2012 mit ihrer ZION EP: Technisch ausgereift, musikalisch komplex und klanglich ein Feuerwerk aus Trance, Metalcore und Atmosphäre, stellt ZION bis heute für viele DAS Release der Japaner dar und brachte ihnen Touren rund um den Globus, Auftritte auf einigen der größten Metal und Rock-Festivals (u.a. Download, Soundwave, VANS Warped Tour) und einen Namen innerhalb der Szene. Apocalyze unterstützte 2013 den Hype um Crossfaith indem es nicht nur harte Metalcore Passagen bot, sondern auch dynamische Partysongs wie „Eclipse“ oder Balladen wie „Scarlett“ und „Counting Stars“. Außerdem waren erstmals Kenta’s Cleanvocals zu hören, was Fans reihenweise begeisterte. Am 18.9. diesen Jahres erschien das neuste Werk der Fünf: Xeno.
Das Album wird besonders Fans der ersten Stunden begeistern, da es gekonnt die Härte und Düsternis der frühen Releases mit der Dynamik und Ausstrahlung der neueren Werke verbindet, was beim Introsong „System X“ sofort auffällt. Harte, brachiale Songs wie „Xeno“ oder auch „Vanguard“ vermischen sich auf dem neuen Release mit Krachern wie „Devils Party“ oder „Dystopia“ und bieten dadurch eine gelungene Mischung verschiedener Facetten der Band. Mit „Tears Fall“ und „Calm The Storm“ gibt es auf Xeno abermals Balladen, von denen besonders letztere kennzeichnend für die Atmosphäre steht, die Crossfaith durch gekonnte Synthesizersounds in ihre Songs einbauen – wodurch sie sich von vielen anderen Bands der Szene abheben. Apropos abheben: ein Highlight des Albums ist mit Sicherheit die Zusammenarbeit von Skindred und Crossfaith bei „Wildfire“. Der Ausreißer ist ein absoluter Partysong und punktet durch dynamische Electrobeats, jamaikanischen Reggaesound und Benji Webbe’s Vocals, die eine Menge zur Stimmung des Liedes beitragen. Ein weiteres Glanzstück des Releases ist aber auch der Opener, „Xeno“. Sehr hart, düster und wild erwartet uns der Titeltrack des Albums und betont gleichzeitig sowohl das Gefühl, als auch die instrumentale Komplexität der fünf Musiker. Auch Songs wie „Devils Party“ und „Ghost In The Mirror“ (welcher einen Gastbeitrag von Beartooth-Vocalist Caleb Shomo enthält) machen sehr viel Spaß zu hören und laden mit ihrem aggressiven Sound und den eingängigen Refrains zum Mitsingen und Springen ein. Zum Abschluss schenken uns Crossfaith mit „Astral Heaven“ ein instrumentales, melodisches und verträumtes Trancestück, welches zur Mitte hin durch die restlichen Instrumente ergänzt wird und den krönenden Abschluss des Albums darstellt.
Einige werden sicherlich den häufigen Gebrauch der Cleanvocals kritisieren, dennoch ist Xeno ist ein Release, welches auf ganzer Linie überzeugt. Komplex und ausgereift steht das fünfte Album von Crossfaith für alles, was diese Band verkörpert. Es zeigt Stimmungsvoll und dynamisch wie stark sich die Musiker entwickelt haben und lässt den Vorgänger Apocalyze dabei weit hinter sich. Die fünf Japaner beweisen auf ihrem neuen Album erneut, dass sie mit bekannteren Namen der Szene locker mithalten können und liefern mit Xeno vermutlich DAS Album der Band, welches neben der ZION EP und The Dream, The Space in keiner Sammlung fehlen sollte. Unbedingt reinhören!
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